
Online-Gespräch | 27. April 2021
Autorinnengespräch mit Olga Grjasnowa: »Der verlorene Sohn«
Olga Grjasnowa erzählt die Geschichte von einem Kind, das zwischen den Kulturen und den Religionen steht und seine Identität finden muss. Das Thema könnte heute nicht aktueller sein, aber Grjasnowas Roman »Der verlorene Sohn« spielt im 19. Jahrhundert. In Akhulgo im Nordkaukasus wächst Jamalludin als Sohn eines mächtigen Imams auf. Sein Vater wird während des Kaukasischen Kriegs von der russischen Armee zunehmend bedrängt und schließlich als Geisel an den Hof des Zaren nach St. Petersburg gebracht. Eine Geschichte über Migration, Entwurzelung und vom Leben in der Fremde.
Aber neben Schmerz und Verlust sind in Grjasnowas Romanen immer auch die Kraft und der Mut des Einzelnen. Samt der Frage: Wodurch wird man, wer man ist?
Wir möchten mit einer der spannendsten Autorinnen unserer Zeit ins Gespräch kommen und haben den Roman »Der verlorene Sohn« zu unserem Buch des Monats April gemacht. Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, wuchs selbst in der Kaukasus-Region auf und kam als Elfjährige mit ihren Eltern nach Deutschland. Neben einer kurzen Lesung möchten wir mit Olga Grjasnowa diskutieren: Wie lässt sie sich als Schriftstellerin inspirieren und wie viel von ihrer eigenen Geschichte steckt in ihren Romanen? Was bedeutet heute noch Heimat? Und wie gelingt ein Leben zwischen und mit mehreren Kulturen?
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen und der Schriftstellerin, über die unsere ZEIT-Feuilletonistin Iris Radisch sagt, dass Olga Grjasnowa »zupackend und ungebügelt« schreibt.
Diskutieren Sie mit und stellen Sie Ihre Fragen im Chat!
Datum | Dienstag, 27. April 2021 |
Uhrzeit | 20 Uhr |
Ort | Online auf www.freunde.zeit.de |
Kalendereintrag | In Kalender speichern (.iCal) |
Das Live-Video beginnt am 27. April 2021 um 20 Uhr. Sie erhalten spätestens eine Stunde vor Beginn eine E-Mail mit allen Informationen und Ihrem persönlichen Teilnahmelink.
Die Akteurinnen und Akteure des Abends:

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland, Israel und der Türkei. Für ihren vielbeachteten Debütroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr „Gott ist nicht schüchtern“. Der Roman wurde zum Bestseller und hat sich 50 000 mal verkauft. Olga Grjasnowa lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Daniel Erk, Jahrgang 1980, ist Journalist und Moderator, arbeitet als Redakteur für den Tagesspiegel und für Business Punk und schreibt als freier Journalist unter anderem für DIE ZEIT und ZEIT Campus. Seit 2018 moderiert er den ZEIT-ONLINE-Podcast »Frisch an die Arbeit«. Erk hat Politikwissenschaft und Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Göttingen, Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin sowie Public Policy an der Hertie School of Governance studiert, war Kolumnist für »Neon», hat für die »taz« das mit einem LeadAward ausgezeichnete »Hitler-Blog» betrieben und das Buch »So viel Hitler war selten« veröffentlicht.
© Daniel Hofer