Die berührungslose Gesellschaft: Was braucht der Mensch während Corona?

Online-Gespräch | Video

Warum der Mensch nicht ohne Berührung leben kann

Gerade in diesem Coronajahr, das von Kontaktverboten geprägt ist, stellten uns viele Leserinnen und Leser die Frage: Wie wichtig sind Begegnungen für unser gesellschaftliches Miteinander? Dem sind wir nachgegangen mit der ZEIT-Feuilletonredakteurin Elisabeth von Thadden, die bereits vor Corona eine kleine Kulturgeschichte der menschlichen Berührung verfasst hat. Einen Abend sprachen wir über »Die berührungslose Gesellschaft«. Was folgt, wenn wir uns als Gemeinschaft nur noch theoretisch und virtuell spüren, physische Treffen aber völlig wegfallen müssen?

»Noch steht nicht fest, ob wir eher auf eine Gesellschaft zusteuern, in der Menschen angstlos zugewandt sein können und einander freiwillig nah kommen – oder ob es eine Gesellschaft sein wird, in der argwöhnische Verschlossenheit, Kontrollbedürfnis und eine aseptische Berührungslosigkeit vorherrschen. Beides liegt in der Luft.« So beschreibt es Elisabeth in ihrem Buch »Die berührungslose Gesellschaft«.

Im Video-Chat mit über 350 Leserinnen und Lesern diskutierten wir über die emotionalen Folgen wegfallender Umarmungen, Enkelbesuche oder Freundetreffen im Café. Ganz besonders interessierte den Chat die Frage wie eine menschenwürdige Pflege ohne Berührung funktionieren soll und die Rolle von Kultur in unserem distanzierten Coronawinter 2020.

Unsere Teilnehmer schrieben im Nachgang des Abends:

Mir hat die lockere Art, auf hohem Niveau das Thema elegant zwischen den Damen und den Zuschauern zu jonglieren, voranzutreiben und nachklingen zu lassen besonders gefallen.

Frau von Thadden hat wirklich etwas zu sagen und es ist ein intellektuelles Vergnügen, ihr zuzuhören.

Die Art der Veranstaltung (lebendig durch das Zwiegespräch und die Fragen, toller Vortrag, tolle Art zu Sprechen, sehr gut pointiert, die Auswahl der aus dem Chat aufgenommenen Kommentare hat mir gefallen, ebenso die der Beispiele und Themen aus dem Buch). Das aktuelle und mich berührende Thema (ich bin durch den Newsletter mit der Veranstaltung erst auf das Buch gestoßen und froh, es gelesen zu haben).