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Die Autorin Anna Brüggemann über den Roman »Schloss Gripsholm« von Kurt Tucholsky:

»Eine Liebesgeschichte, ein Sommertanz«

 

Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Mir ist irgend­wann auf­ge­fallen, dass ich Tucholskys Art zu schreiben sehr mag, und da kommt man an Gripsholm nicht vorbei.

Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Eigentlich nur, dass es von Tucholsky ge­schrieben wurde, einem Juden, der in den Dreißigern Deutschland ver­lassen musste. Vielleicht auch noch, dass darin sowohl der zwischen­mensch­lichen Albern­heit, als auch der Schön­heit der Natur und aber auch dem Kummer und dem Schmerz mit viel Wärme Raum ge­ge­ben wird, es ist ein warm­herziges Buch, und Warm­herzig­keit ist doch etwas, was uns allen gerade ein wenig fehlt.

Wen würden Sie vor dem Buch warnen und warum?
Ich würde prinzi­piell nie einen mündigen Menschen vor einem Buch warnen. Jeder kann sich selber ein Bild machen.

Was bleibt nach dem Lesen?
Melancholie.

Haben Sie beim Lesen des Buches etwas Neues (über sich) gelernt?
Nein, aber die Autorin in mir hat bewundert, mit welcher Frei­heit und Ver­spielt­heit Tucholsky mit Sprache umgeht.

Wenn Sie mit einem Charakter aus dem Buch tauschen könnten, welcher wäre das und warum?
Mit dem Lebens­gefühl jederzeit, aber mit keiner der Figuren konkret, sie sind doch sehr ihrer Zeit verhaftet.

Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Auf Zugfahrten, ich empfinde sie als zeitlose Räume, auf denen man die Ge­danken schweifen lassen kann (voraus­ge­setzt, der Zug kommt und man hat einen Sitz­platz etc. pp.)

Und was lesen Sie sonst so?
Momentan sehr viel, weil ich nach Jahren des Roman­schreibens einen großen Lese­hunger habe. »Nachtbeeren« von Elina Penner, »Unser Ole« von Katja Lange-Müller, »Die Familien der anderen« von Christine Westermann und, als ›guiltypleasure‹, »Die Spiegel­reisenden« von Christelle Dabos.

Die Schauspielerin Anna Brüggemann ist in diversen TV- und Kino­filmen zu sehen. Da­run­ter zuletzt »Black Box«, »Das Unwort« und »NÖ«, für den sie auch das Dreh­buch ge­schrieben hat. Denn Anna Brüggemann ist nicht nur er­folg­reich als Schau­spielerin, sondern auch als Autorin. Heute er­scheint ihr zweiter Roman. In »Wenn nachts die Kampf­hunde spazieren gehen« geht es um eine dys­funk­tio­nale Beziehung einer Mutter zu ihren Töchtern. Bereits in ihrem ersten Roman »Trennungs­roman« beschreibt sie scho­nungs­los ehr­lich zwischen­mensch­liche Beziehungen. Wir sind so gespannt, jetzt wieder einen Roman von ihr zu lesen! 

 

Schloss Gripsholm

Kurt Tucholsky (2024)

 

 

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