
Der Schauspieler David Schütter über den Roman »Momo« von Michael Ende:
»Das Buch zeigt, wie wertvoll Zeit und echte Begegnungen sind.«
Das Buch in drei Wörtern:
Zeit, Freundschaft, Menschlichkeit
Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Als Kind hat es mir meine Mutter vorgelesen, und ich wollte es nun als Erwachsener noch einmal mit anderen Augen lesen.
Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Es zeigt, wie wertvoll Zeit und echte Begegnungen sind – etwas, das in unserer hektischen Wegwerfgesellschaft oft verloren geht.
Wen würden Sie vor dem Buch warnen und warum?
Vielleicht Menschen, die nur leichte Unterhaltung suchen – oder nach Effizienz strebenden »Selbst-Optimierern«.
Was bleibt nach dem Lesen?
Die Erkenntnis, dass Zeit nicht Geld ist, sondern Leben – und dass wir selbst entscheiden, wie wir sie behandeln.
Haben Sie beim Lesen des Buches etwas Neues (über sich) gelernt?
Ich habe meine größten Zeitfresser kennengelernt: Sorgen, Perfektion und Vergleiche.
Wenn Sie mit einem Charakter aus dem Buch tauschen könnten, welcher wäre das und warum?
Mit Beppo dem Straßenkehrer. Er schaut nie auf die gesamte Straße. Er konzentriert sich nur auf Besenstrich nach Besenstrich. Probieren sie es aus. Es funktioniert.
Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Am liebsten im Zug. Da fühle ich mich wie auf der Stillen Treppe, und es gibt so wenig anderes zu tun, sodass man beim Lesen keine Angst hat, irgendetwas zu verpassen. Das hilft mir.
Und was lesen Sie sonst so?
Momentan lese ich »Hund, Wolf, Schakal« von Behzad Karim Khani. Ich bin bei der Hälfte des Buches und bin begeistert von den Bildern, die er malt.
Der Schauspieler David Schütter ist bekannt aus Serien und Filmen wie »Barbaren« (Netflix), »4 Blocks« (Sky), »Unsere wunderbaren Jahre« (ARD) und »In einem Land, das es nicht mehr gibt«. Ab nächster Woche ist er als Hauptdarsteller im Anti-Kriegsfilm »Der Tiger« im Kino zu sehen und ab Oktober in der Neuverfilmung von Michael Endes »Momo«. Schütter ist aber nicht nur wegen seiner herausragenden schauspielerischen Leistung so gefragt, positive Resonanz bekommt er auch für sein gesellschaftliches Engagement unter anderem für den Verein »Kinderherzen« und im Diskurs über Männlichkeitsbilder.