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Die Fantasy- und Sci-Fi-Autorin Marie Graßhoff über den Roman »Das Haus« von Mark Z. Danielewski:

 

»Verschachtelt, verstörend, genial«

 

Worum geht es?
»Das Haus« erzählt von Johnny Truant, der in der Wohnung eines ver­stor­be­nen Mannes ein Manus­kript ent­deckt und während des Lesens zu­nehmend den Bezug zur Rea­li­tät ver­liert. Das Manus­kript wieder­um ist eine Ab­hand­lung über die (fik­tio­nale?) Doku­men­ta­tion des Foto­grafen David Navidson, der mit seiner Familie in ein Haus zieht, das innen größer ist als außen – und das sich nach und nach verändert.

 

Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Ich liebe alles, was mit Horror zu tun hat, und be­schäf­tige mich des­wegen regel­mäßig mit den ein­schlägigen Werken aus dem Genre. »Das Haus« sprengt sowohl thema­tisch als auch formal die Grenzen des Mediums, wes­wegen es schon lange auf meiner Lese­liste stand. Die Idee eines Hauses, das sich lang­sam ver­ändert und immer ver­störender und un­heim­licher wird, sprach mich sofort an.

 

Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Das Buch behandelt Themen wie Iso­la­tion, Wahr­nehmung und psychi­sche Be­las­tung in einer Weise, die ver­mut­lich viele Menschen nach­voll­ziehen können. Das Ge­fühl, sich in etwas Un­kon­trol­lier­barem zu ver­lieren – sei es ein phy­si­scher Raum oder die eigene Psyche –, ist gleich­zeitig zeit­los und sehr zeit­ge­mäß.

 

Wen würden Sie vor dem Buch warnen und warum?
Menschen, die klare, lineare Geschichten be­vor­zugen. Das Buch ist auf vielen Ebenen ein (in meinen Augen geniales) Ex­pe­ri­ment. Es springt zwischen Schrift­größen, Layouts und Fuß­noten hin und her und ver­langt eine aktive, oft auch ge­dul­di­ge Art zu lesen.

 

Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Ich lese am liebsten auf meiner Couch, mit vielen Kerzen, Kissen und Decken. Gern auch zu­sam­men mit meinen Freun­din­nen bei unseren gemein­sa­men Lese­abenden.

 

Und was lesen Sie sonst so?
Viel quer­beet, aber vor allem Fantasy, Science-Fiction und Horror. Auch sehr viele Manga, weil ich nach einem langen Schreib­tag dann noch besser ab­schal­ten kann.

 

Marie Graßhoff, geboren 1990 im Harz, ist eine deutsche Autorin mit Schwer­punkt Science-Fiction und Fantasy und Grafik­designerin. Ihre Werke, darunter die Reihen »Neon Birds«, »Die Chaos Chroniken« und »Food Universe«, wurden mehr­fach aus­ge­zeich­net und standen unter anderem auf der Short­list des Phantastik-Preises »Seraph«. Zwei­mal erhielt sie den »Lovely­Books«-Leser­preis.

 

Das Haus

von Mark Z. Danielewski (2007)

 

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