Die Schauspielerin Leslie Malton über den Roman »Ein Mann seiner Zeit« von Roswitha Quadflieg:
»Das Buch zeigt, dass es eine Möglichkeit gibt, mein Leben und Sterben selbst in Würde, bewusst und luzide, in die Hand zu nehmen.«
Das Buch in einem Satz
Es geht darum, selbst über sich, sein Leben und seinen Tod zu bestimmen.
Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Das würdelose Dahinsiechen vieler älteren Menschen in unserer Gesellschaft, egal ob in einer noblen Residenz, in einem Krankenhaus oder Pflegeheim, besorgt mich.
Die Verantwortung und Kontrolle über uns selbst sollte, wenn wir es wünschen, uns gegeben und nicht wie selbstverständlich in die Hände anderer gelegt werden.
Wen würden Sie vor dem Buch warnen und warum?
Vielleicht depressive Menschen, da möglicherweise die Selbstbestimmung in diesem Zustand für sie unter Umständen nicht mehr erreichbar ist oder zu einem falschen Entschluss führen könnte.
Was bleibt nach dem Lesen?
Hoffnung. Zuversicht. Leichtigkeit.
Haben Sie beim Lesen des Buches etwas Neues (über sich) gelernt?
Direkt über mich nicht, aber dass es eine Möglichkeit gibt, mein Leben und Sterben selbst in Würde, bewusst und luzide, in die Hand zu nehmen.
Wenn Sie mit einem Charakter aus dem Buch tauschen könnten, welcher wäre das und warum?
Mit der Hauptfigur, weil er ein streitbarer Kämpfer und Überlebender ist.
Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Auf einer Terrasse im Sommer. Weil ich und das Buch Teil des Ganzen, der Natur werden. Aber ich lese überall gerne.
Und was lesen Sie sonst so?
Alles Mögliche außer Bedienungsanleitungen und Expertisen über Quantenphysik.
Ob auf der Theaterbühne, im Kino oder Fernsehen: Die in den USA geborene und in Wien aufgewachsene Leslie Malton gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands. Ihren Durchbruch schaffte Malton 1993 mit Dieter Wedels »Der große Bellheim«. Seitdem war sie unter anderem in Filmen wie »Da geht noch was!«, »3 Zimmer/Küche/Bad« und »Wochenendrebellen« zu sehen. Am kommenden Sonntag spielt Leslie Malton eine Hauptrolle im Kölner »Tatort«: »Diesmal ist es anders«. Als ehemalige Schlagersängerin Mariella Rosanelli gerät sie in die Ermittlungen eines Mordfalls. Eine klassische »Tatort«-Story mit großartiger Besetzung!