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Leyla Piedayesh empfiehlt »Der Alchimist« von Paolo Coelho:

»Ich konnte in dem Buch so viele Stellen finden, die mich unmittelbar berührten.«

In Paulo Coelhos »Der Alchimist« träumt der junge Santiago von einem Schatz in Ägypten und macht sich auf den Weg zu den Pyramiden, um sich diesen Traum zu erfüllen. Unterwegs trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen, Situationen und Prüfungen und erkennt schließlich, dass derjenige vom Universum belohnt wird, der seinem eigenen Herzen vertraut: »Man kann niemals seinem Herzen entkommen. Also hör lieber zu, was es zu sagen hat!«
Als ich vor vielen Jahren, ich war, glaube ich, gerade 19, das Buch zum ersten Mal las, hat es mir eine enorme Zuversicht vermittelt. Ich konnte darin so viele Stellen finden, die mich unmittelbar berührten: »Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.« Und die mir (vielleicht auch eher unbewusst) immer wieder eine Richtung vorgaben:
»Die Entscheidungen waren nur der Anfang von etwas. Wenn man einen Entschluss gefasst hatte, dann tauchte man damit in eine gewaltige Strömung, die einen mit sich riss, zu einem Ort, den man sich bei dem Entschluss niemals hätte träumen lassen.«
Die Idee, seine eigenen Träume zu verfolgen und sie Wirklichkeit werden zu lassen, hat mir schon immer gefallen: »Nur eines macht sein Traum­ziel unerreichbar: die Angst vor dem Versagen.«
Und so hat sich mein Leben tatsächlich immer wieder von selbst für mich gestaltet: Auf den ersten Blick zufällige Begegnungen haben im Nachhinein für mich Sinn ergeben und mich in eine Richtung gelenkt, in die ich von allein vielleicht nie gegangen wäre beziehungsweise die ich gar nicht gesucht hatte. Das beste Beispiel dafür war seinerzeit der Bummel über einen Flohmarkt, auf dem ich gestrickte Pulswärmer entdeckte, die mich zum Stricken inspirierten und schlussendlich zur Gründung meines eigenen Mode­labels »lala Berlin« führen sollten.
Das Gefühl, in ein höheres Schicksal vertrauen zu können, habe ich im Laufe meines Lebens immer wieder empfunden. Und diese Zuversicht hat mich sowohl im Privaten als auch im Beruflichen begleitet und mir viel Sicherheit gegeben. Ich versuche das auch meiner Tochter zu vermitteln und sie darin zu bestärken: Es lohnt sich, für die eigenen Ideen und Träume einzustehen, egal welche Widrigkeiten sich einem dabei in den Weg stellen. Den Glauben an sich selbst und an die eigene Kraft sollte man sich immer erhalten: »Erinnere Dich daran: Wo auch immer Dein Herz ist, wirst Du Deinen Schatz finden.«

Die Unternehmerin und Mode­designerin Leyla Piedayesh ist durch ihr Modelabel »lala Berlin« international bekannt. Geboren im Iran, ist Piedayesh 1979 mit ihrer Familie nach der Islamischen Revolution nach Deutschland ausgewandert. Die aktuelle Situation im Iran berührt sie sehr: »Als uns die ersten Meldungen über die Ereignisse rund um Jina Mahsa Aminis Tod erreichten, verfiel ich in eine Schock­starre. Aus Angst, was nun mit den ›armen Frauen‹ im Iran passieren würde. Dass sie wieder nur die Opfer sind. Dass es wie so oft in den vergangenen Jahren nur zu menschlichem Leid kommt, sich aber nichts ändert. Aber das Echo dieser Frauen war unüber­hörbar und von so gewaltiger Ansteckungs­kraft, dass die Angst schnell verflog und die Zeit der Zurück­haltung vorbei war. Für mich zählt jetzt nur eins: unterstützen, wo ich kann – die Hoffnung aufrechterhalten.«

 

 

Der Alchimist

von Paulo Coelho (2021)

Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wieder­kehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, wo er zu sich selbst findet und erkennt, dass das Leben Schätze bereit­hält, die nicht mit Gold auf­zuwiegen sind. Paulo Coelhos Roman, der im Original 1988 erschien, wurde aus dem Brasilianischen von Cordula Swoboda Herzog übersetzt. Coelho gehört mit 225 Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. Als Jugendlicher wurde er mehrfach in Nerven­kliniken eingewiesen und bereiste nach einem abgebrochenen Studium Südamerika, Europa und Nordafrika. Im ZEIT-Interview sprach Coelho über die Bedeutung von Bauchläden und darüber, warum er Raub­kopien seiner Bücher begrüßt. Zum Interview →​

 

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