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Der Unternehmer und Podcaster Matze Hielscher über den Essay »Allein« von dem Autor Daniel Schreiber:

»Nach der Lektüre bleibt ein viel tieferes Verständnis für das Gefühl der ›Einsamkeit‹.«

Ich schaue mal wieder auf einen anständigen Bücher­stapel. Ganz oben liegt »Allein« von Daniel Schreiber. Ich glaube, es ist ein zeitloses und aktuelles Buch. Der Autor geht der Frage nach, ob man ein erfülltes, glückliches Leben auch ohne romantische Beziehung führen kann. Es geht um den Wert von Freundschaften, um den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit. Es geht um ein Gefühl, das alle kennen, aber niemand wahrhaben will.

Was nach der Lektüre hängen bleibt?
Ganz viele Eselsohren und unterstrichene Sätze. Einer davon: »Erst die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Andersartigkeit sorgt dafür, dass Beziehungen wachsen, dass man selbst wächst und sich das Leben von den Zwängen der eigenen notwendigerweise begrenzten Fantasie befreit.« Es bleibt ein viel tieferes Verständnis für das Gefühl der »Einsamkeit«.

Und was lesen Sie sonst so?
Unter »Allein« liegt »The Comfort Book« des britischen Bestseller-Autors Matt Haig, Caroline Kebekus‘ »Es kann nur eine geben«, Juli Zehs »Neujahr« und »Gewalt und Mitgefühl« von Robert Sapolsky, dem amerikanischen Neurowissenschaftler.

Matze Hielscher sagte kürzlich im ZEIT-Podcast »Frisch an die Arbeit«: »Wenn mich etwas wirklich interessiert, hält mich nichts auf.« Für seinen durchaus originellen Werdegang trifft das auf jeden Fall zu – er war Herausgeber einer Schülerzeitung, DJ und spielte Bass in einer Indie-Band. Sein »Medienhäuschen« (Eigenbegriff) »Mit Vergnügen« ist ein digitales Stadtmagazin und empfiehlt, was man in Berlin, München, Hamburg und Köln und zu Hause so machen kann. Den meisten dürfte er aber ein Begriff sein dank seines Podcasts »Hotel Matze«, in dem er sich ebenso fundiert wie einfühlsam mit KünstlerInnen, UnternehmerInnen und PolitkerInnen unterhält. Sein Geheimnis dabei: »Ich halte mich an Roger Willemsens Ratschlag: Frag nur das, was dich interessiert.« Und das hat er sich auch in dem Gespräch mit Daniel Schreiber zu Herzen genommen. Eine Folge, die wir in diesem Zusammenhang natürlich besonders empfehlen möchten.

 

Allein

Von Daniel Schreiber (2021)

Nie gab so viele Single-Haushalte, und nie war deutlicher zu spüren, wie brutal das selbst­bestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird das Alleinleben immer noch so oft als Scheitern wahr­genommen? Mit Erzählungen über eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Daniel Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft. Dabei leuchtet er aus, welche Rolle Freundschaften in diesem Lebensmodell spielen: Können sie eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein?
Unsere Kollegin Susanne Mayer schrieb über »Allein« vor einigen Wochen in der ZEIT: »Dies ist ein kluges, ein berührendes Buch, da ist eine Vorsicht, mit der Daniel Schreiber sich dem Thema nähert, freundlich, gegenüber sich und anderen.«

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