Die Schauspielerin Melika Foroutan über den Roman »Das Ministerium für die Zukunft« von Kim Stanley Robinson:
»Visionär, erschreckend und dennoch hoffnungsvoll.«
Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Kim Stanley Robinson war zu Gast in der »Ezra Klein Show« von der »New York Times« – für mich der beste Interview-Podcast zu Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. Danach war ich neugierig auf das Buch.
Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Das Buch beginnt mit der schrecklichen Vision einer Hitzewelle in Indien, bei der Hunderttausende von Menschen ums Leben kommen. So eindrücklich hat meiner Meinung nach noch niemand von der drohenden Klimakatastrophe geschrieben.
Was bleibt nach dem Lesen?
Im »Ministerium für die Zukunft« kommen alle Länder der Welt zusammen für den Versuch, die Klimakatastrophe doch noch abzuwenden. Bei allem Schrecken gibt die Geschichte dennoch Hoffnung und macht Mut, dass wir im gemeinsamen Handeln etwas bewirken können.
Haben Sie beim Lesen des Buches etwas Neues gelernt?
Die Geschichte verwebt ihren Plot mit Dutzenden interessanten Zukunftsszenarios: Von Schrecken und Chancen des Geo-Engineerings bis hin zum Einfluss von künsticher Intelligenz im Kampf gegen den Klimawandel strotzt es vor Themen, von denen ich offen gestanden keine Ahnung hatte.
Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Abends im Bett, wenn alle schlafen und es ruhig ist.
Und was lesen Sie sonst so?
»The Narrows« von Ann Petry und eine ziemlich irre Dennis-Hopper-Biografie von Tom Folsom.
Die deutsch-iranische Schauspielerin Melika Foroutan ist bekannt aus diversen Produktionen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen wie seinerzeit der ZDF-Reihe »KDD – Kriminaldauerdienst« oder der ARD-Serie »Kommissarin Louise Boni« sowie aus kleinen Arthouse-Projekten. Seit heute ist sie in der neuen Netflix-Adaption von »Sissi« zu sehen. In »Die Kaiserin« spielt sie die Erzherzogin Sophie. Wir sind sehr gespannt – auch die Kostüme sollen übrigens herausragend sein.