Die Schriftstellerin Olga Grjasnowa über »Eine Feder auf dem Atem Gottes« von Sigrid Nunez:

»Das Buch ist perfekt.«

Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Ich bin nach dem Werk Sigrid Nunez süchtig geworden, und ich finde, dies ist ihr bester Roman.

Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Ich glaube es ist eines der Bücher, die immer aktuell bleiben werden.

Was bleibt nach dem Lesen?
Hoffentlich eine Faszination für das Werk Sigrid Nunez, aber auch viele Bilder, die noch jahrelang bleiben werden.

Haben Sie beim Lesen des Buches etwas Neues (über sich) gelernt?
Nicht wirklich über mich, aber wahrscheinlich über die Menschheit an sich.

Wenn Sie mit einem Charakter aus dem Buch tauschen könnten, welcher wäre das und warum?
Alles, nur das nicht. Nach dem Lesen war ich eigentlich froh, wieder in mein bescheidenes, langweiliges Leben zurück­zukehren.

Und was lesen Sie sonst so?
Vor allem zeit­genössische Literatur und im Moment viele Kinder­romane, unter anderem die »Hedvig«-Reihe von Frida Nilsson. Das sind zur Abwechslung auch Bücher, die mir Spaß machen.

Olga Grjasnowa gehört seit ihrem gefeierten Debüt­roman »Der Russe ist einer, der Birken liebt« zu den spannendsten literarischen Stimmen unserer Zeit. In dem Buch erzählt Grjasnowa ebenso tragisch wie komisch mit Sinn für das Wesentliche die Geschichte einer kosmo­politischen Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat mehr fühlt. Der Roman wurde aktuell von Regisseurin Pola Beck mit Aylin Tezel in der Haupt­rolle verfilmt – heute ist der Kino­start. Grjasnowa war vor einigen Monaten bei uns auf unserer Zoom-Bühne zu Gast. Damals stand ihr Roman »Der verlorene Sohn« im Mittel­punkt. Den Mit­schnitt von dem Autorinnen­gespräch finden Sie hier →

 

Eine Feder auf dem Atem Gottes

von Sigrid Nunez (2022)

Eine junge Frau blickt zurück auf ihre Anfänge: den chinesisch-panamaischen Vater und die deutsche Mutter, die sich im Nach­kriegs­deutschland begegnen und nach New York ziehen. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren dort auf­wachsend, flüchtet sie sich in die Welt des Balletts. Eine sehn­süchtige Mutter mit Heim­weh nach ihren Wurzeln, ein stiller Vater, den sie kaum kennt, das Tanzen und die Erfahrung einer ersten Affäre mit Vadim, einem Russen aus Odessa, prägen das Leben der jungen Frau. Der auto­biografische Roman der amerikanischen Schrift­stellerin Sigrid Nunez über Eltern und Kinder, Immigration und Liebe – und das Fremd­sein in der eigenen Familie wurde von Anette Grube ins Deutsche über­setzt. Die Journalistin Dunja Hayali empfahl hier in diesem Newsletter bereits den Vorgänger­roman »Der Freund« von Sigrid Nunez. Zur Buchempfehlung →​

 

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