Die Top-Managerin Simone Menne über den Prosatext »Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt« von dem Schriftsteller Oswald Egger:
»Wortschöpfungen mäandern wie eben ein Mississippi Delta. Ich konnte mich darin verlieren.«
Begeistert hat mich das Buch »Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt« von Oswald Egger, dem Südtiroler Schriftsteller und Lyriker, der hier in Kiel auch eine Professur an der Muthesius Kunsthochschule hat. Das Buch ist wunderbar gestaltet mit Aquarellen, und Eggers Sprache ist unglaublich. Wortschöpfungen mäandern wie eben ein Mississippi Delta. Ich konnte mich darin verlieren.
Aktuell ist das Buch wahrscheinlich nicht. Aber es ist wichtig für mich, dass wir uns nicht nur in sachlichen und getakteten Welten bewegen. Wir sollten auch die Seitenarme des Lebens bedenken und uns Zeit geben. Das hilft dann auch, aktuelle Themen in Ruhe und differenziert zu betrachten. Was für mich nach der Lektüre hängen bleibt: Das Leben kann so schön und märchenhaft sein, wenn man nur ein Auge und die Worte dafür hat. Auch Kleinigkeiten lohnen.
Ansonsten lese ich zum Beispiel Clemens J. Setz »Die Bienen und das Unsichtbare« – auch hier ist es die Sprache, in diesem Fall erfundene Sprachen, die mich fasziniert. Oder Philipp Bloom »Böse Philosophen«. Aber ich lese auch mal Krimis, kürzlich von Hannelore Cayre »Reichtum verpflichtet« oder Castle Freemans »Herren der Lage«.
Die Top-Managerin Simone Menne, 51 Jahre alt, ist auf vielen Gebieten ebenso einfalls- wie erfolgreich: In unterschiedlichen Funktionen war sie viele Jahre lang für die Lufthansa tätig, dort unter anderem von 2012 bis 2016 als Finanzvorstand. Mittlerweile ist ihr Sachverstand und ihr Einsatz für diverse Teams auch in den Aufsichtsräten von Henkel und der Deutschen Post gefragt. Dem Berliner »Tagesspiegel« erklärte sie neulich, wie sinnvoll diverse Teams etwa für ein Unternehmen wie BMW sind: »Automobilhersteller mit langer Tradition sind stolz drauf, die besten Autos zu bauen. Wenn die Software aber plötzlich wichtiger wird als die Perfektion des Motos, ist es gut, jemanden zu haben, der nicht in dieser Technik groß geworden ist, sondern vielleicht als junger Mensch von Google kommt.«
Viel Leidenschaft steckt die Kielerin auch in ihre vor zwei Jahren eröffnete Galerie, wo sie in erster Linie norddeutsche zeitgenössische Kunst ausstellt. In ihrem Podcast »Die Boss« unterhält sich Simone Menne mit Spitzenfrauen aller Branchen über Hindernisse und Erfolge.