Stausee in Icking bei München
Natur + Stausee + Ausflug + Süddeutschland
Stephan Lebert kehrt an den See seiner Jugend zurück – im Süden von München:
Es gibt berühmte Seen in Bayern: den Starnberger See, den Chiemsee, den Walchensee – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das möchte ich aber nicht. Ich möchte von einem See sprechen, den keiner kennt. Südlich von München, etwa 25 Kilometer entfernt. Die Ortschaft Icking, von da geht es runter, an der Reitschule vorbei, hinein in den Wald, runter, immer weiter runter, es ist ein schöner dunkler Waldweg, und ganz unten kommt die Isar. Da ist ein Wehr, das das Wasser der Isar staut und alles Mögliche sonst noch tut. Man geht durch das Wehr hindurch über die Isar hinweg, jetzt beginnen die Kieswege. Und gleich ist man da, am Stausee, so heißt der See. Zugegeben, der Name schwächelt ein wenig, aber nur der Name. Es ist ein wunderschöner See, es ist der See meiner Jugend. Ich wurde hier von Schwänen angegriffen, von einer Kreuzotter gebissen, das ist eine Schlange. Ich war hier mit … ach, man muss nicht alles erzählen in dieser lauten Zeit. Es ist ein wilder See, verwunschen, würde ich sagen. Es ist der See für besondere Momente. Das sollte man berücksichtigen, wenn man sich ihm nähert.
Über Stephan Lebert:
Normalerweise geht es bei unserem Kollegen Stephan Lebert weniger nostalgisch zu, denn in erster Linie beschäftigt er sich mit harten Fakten – als Reporter im Investigativ-Ressort der ZEIT. Einigen von Ihnen ist Stephan Lebert vielleicht auch als Autor bekannt, nicht zuletzt durch sein Buch »Der Ernst des Lebens und was man dagegen tun muss«, das er gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Lebert verfasst hat. Für die ZEIT schrieb er zuletzt mit einer Kollegin ein großes Dossier über den CDU-Politiker Karl-Josef Laumann.
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