Leserparlament | Frankfurt am Main | 03. November 2022

Danke für das ZEIT-Leserparlament mit Ihnen in der Paulskirche!

»Lässt sich der Trend umkehren, dass immer mehr Menschen etablierten Medien nicht mehr zu vertrauen scheinen und sich stattdessen durch alternative Fakten informieren?« wollte ZEIT-Leser Philip Buhse etwa wissen. Oder: »Wie wichtig finden Sie es, mehr über Gutes in diesen Zeiten zu berichten?« fragte ZEIT-Leserin Marta. Dies sind nur einige Fragen, die ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern beim Leserparlament diskutierte. Einen Abend lang stand in den historischen Räumen der Frankfurter Paulskirche der persönliche Austausch im Zentrum.

Und er reiste nicht alleine aus Hamburg an: Vor dem Leserparlament erzählten Reporterinnen der ZEIT in Werkstattberichten mit vielen Fotos von den Recherchen, die ihren Blick auf die Welt verändert haben. Mit dabei waren die Russlandexpertin Alice Bota und die Dossier-Redakteurin Caterina Lobenstein. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte die Soulmusikerin Joy Bogat.

Wir danken über 600 Abonnentinnen und Abonnenten, die mit uns ein so leidenschaftliches Fest des Journalismus gefeiert haben – auch wenn die Themen des Abends teilweise sehr ernst waren.

 

Hin­ter der Ge­schich­te: Die Vor­trä­ge des Abends

© Andreas Henn

Die langjährige Russland- und Osteuropakorrespondentin Alice Bota erzählte uns von einer Begegnung, die sie bis heute begleitet. Ein Dreivierteljahr lang traf sie den jungen Ukrainers Sascha, 29 Jahre alt, wieder und wieder, um seine persönliche Geschichte zu erzählen, aber auch ein bisschen die Geschichte eines Volkes im Ausnahmezustand. Am Beispiel von Sascha und seiner Familie wagten wir mit Alice auch einen Antwortversuch auf die Frage: Wie hat der russische Angriffskrieg unsere Welt verändert?

Zur Reportage »Saschas Krieg« von Alice Bota gelangen Sie hier.

 

 


Über eine Langzeitrecherche aus Deutschlands Krankenhäusern berichtete unsere Reporterin Caterina Lobenstein. Caterina ist am liebsten da unterwegs, wo es kompliziert wird und wo man leicht den Überblick verliert. In den letzten Jahren schrieb sie viel und preisgekrönt über die Missstände in der Pflege- und Gesundheitsindustrie. Wir bekamen Auskunft darüber, wie man als Journalistin auf Themen stößt und wann Artikel in der Zeitung wirklich etwas verändern können.

Den Text »Die Krankenindustrie« von Caterina Lobenstein lesen Sie hier.

 

© Andreas Henn

Unser Chefredakteur Giovanni di Lorenzo hat schon den Papst interviewt, mit dem türkischen Präsidenten Erdogan gesprochen, aber auch versucht, den Menschen hinter dem Bühnenstar Helene Fischer zu beschreiben. In der Paulskirche berichtete er über Begegnungen wie diese und erklärte wie man offene Gespräche führt und warum er sagt: »Ich würde auch den Teufel interviewen«.

Zu den Interviews und Texten von Giovanni di Lorenzo gelangen Sie hier

Das sagten die Leserinnen und Leser über den Abend:

  • Es entstand tatsächlich so etwas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Wieder einmal zeigten sich für mich die Eigenschaften, die ich an der ZEIT so schätze: Intelligenz und Humanität.
  • Das freie Erzählen der Redaktionsmitglieder, bei dem man den Eindruck hatte, es handele sich um eine kleine, persönliche Gesprächsrunde.
  • Überhaupt fand ich es ganz toll, an so einem geschichtsträchtigen Ort zu sein.
  • Der Blick hinter Kulissen! Die Gedanken zu hören, die die Journalistinnen bei der Entstehung ihrer Artikel durch den Kopf gehen und die eben nicht alle in ihre Artikel einfließen können.
  • Die persönlichen Eindrücke und Geschichten der Journalisten, Sekt und Brötchen in der Pause, aktiv mitmachen können durch die Karten, viele tolle Fragen aus dem Publikum, schwungvolle Moderation
  • Mir ist bewusst geworden, wie verführerisch und gefährlich dieser Beruf ist und wie wichtig die eigene menschliche Haltung ist. Beeindruckt haben mich die spürbare Demut und Verantwortung gegenüber dem, was sie täglich machen.