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Wenke Husmann © Die ZEIT; Dörte Hansen © Sven Jaax

Online-Gespräch | Video

Autorinnengespräch mit Dörte Hansen: »Der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut.«

In »Zur See« erzählt die Schriftstellerin Dörte Hansen die Geschichte der alteingesessenen Insel-Familie Sander. »Alle Inseln ziehen Menschen an, die Wunden haben, Ausschläge auf Haut und Seele. Die nicht mehr richtig atmen können oder nicht mehr glauben, die verlassen wurden oder jemanden verlassen haben. Und die See soll es dann richten, und der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut.« Es sind Sätze wie diese, die in unserer ZEIT-Literaturcommunity in Erinnerung geblieben sind, sodass wir »Zur See« zu unserem Buch des Monats gemacht haben und die Autorin auf unsere digitale Bühne holten.

Im Gespräch mit der ZEIT ONLINE-Redakteurin Wenke Husmann ging es um die Verklärung des Lebens an der Küste, das kreative Potenzial von Alltäglichem wie Duschen, und den Unterschied von Heimat und Herkunft. Und natürlich: Um die vielen Fragen der Leserinnen und Leser.

Das ganze Gespräch mit der Schriftstellerin sehen Sie hier.

Die Veranstaltung ist Teil der ZEIT-Literaturcommunity »Was wir lesen«.

Unsere Gäste schrieben im Nachgang des Abends:

  • Die Fragen waren gut gestellt und das Gespräch zwischen Moderatorin und Autorin sehr interessant. Insgesamt war es eine schöne und anregende Atmosphäre.
  • Es war ein sympathisches und kurzweiliges Gespräch, das mir große Lust auf das Buch gemacht hat.
  • Toll, so eine große Schriftstellerin live zu sehen und zu hören! Danke!
  • Es war sehr interessant, die Autorin live zu erleben und neben den Informationen über ihre Figuren etwas über ihre persönliche Welt(sicht) zu erfahren.
  • Frau Hansen hat eine sehr sympathische Art. Sie konnte viel erzählen und auch zum Schmunzeln mitreißen.
  • Die Lesung war grandios. Diese Betonungen bekommt man beim selber Lesen leider nicht hin, da Frau Hansen betonte, was ihr wichtig ist. Hätte stundenlang zuhören können.
 

Unser Buch des Monats

»Zur See« von Dörte Hansen

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

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