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Video | Iris Wolff im Gespräch

Autorinnengespräch mit Iris Wolff: »Herkunft ist nicht wichtiger als Ankunft«

 

Wir haben Iris Wolffs Roman »Lichtungen« mit seiner originellen Erzählweise und seiner bildreichen Sprache hier in der ZEIT-Literaturcommunity zu unserem Buch des Monats gemacht und luden die Autorin zum digitalen Gespräch mit ZEIT-Kulturkorrespondent Volker Weidermann ein.

Geboren in Hermannstadt, Siebenbürgen, hinter dem Eisernen Vorhang, erzählt die Schriftstellerin Iris Wolff die Geschichten von Menschen im Vielvölkerstaat Rumänien: verflochtene Lebenswege, eingebettet in die verflochtene europäische Vergangenheit. Eine solche Geschichte ist auch ihr neuester Roman »Lichtungen«. Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, soll ihn die kluge Außenseiterin Kato mit Hausaufgaben versorgen. Was daraus entsteht, ist eine innige Verbindung, die den beiden Heranwachsenden Halt gibt in den Zeiten des Umbruchs. Während Kato später in den Westen geht, bleibt Lev zurück. Doch eines Tages erreicht Lev eine Karte aus Zürich. Darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?«.

Iris Wolff erzählt die Leben von Lev und Kato rückwärts – zurück bis in ihre Kindheit. Es ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft – oder doch einer großen Liebe? Der Grat dazwischen scheint schmal. Ganz sicher ist der Roman aber eine Geschichte über die Bedeutung der Vergangenheit und das Loslassen so mancher alten Wurzel: »Lass uns keine Sätze mit ›früher‹ beginnen«, bittet Kato Lev zu Anfang. Und auch im Gespräch betonte Iris Wolff, dass Heimat mindestens genauso viel mit Ankunft zu tun hat wie mit Herkunft.

Im Mittelpunkt standen wie immer die Fragen der Leserinnen und Leser. Die meisten interessierte, wie die Kindheitserlebnisse in der rumänischen Diktatur die Sicht der Autorin auf die Welt geprägt haben und wie Iris Wolff es schafft, die raue Wirklichkeit in solch schöne Worte zu fassen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anschauen!

Unsere Gäste schrieben im Nachgang des Abends:

  • Eine so feine Geschichte kann nur von einem ganz feinfühligem Menschen geschrieben werden und als solchen habe ich Iris Wolff nun auch kennengelernt.
  • Ich lächle immer noch, so glücklich hat mich diese gute Stunde gemacht. Vielen Dank.
  • Sowohl die Moderation von Herrn Weidemann als auch die Ausführungen der Autorin waren sehr wohltuend und unaufgeregt. Ich werde noch lange darüber nachdenken.
  • Es ist eine wunderbare Ergänzung zur Literatur auch eine Autorin (beinahe) life zu erleben und ihr Wesen mit dem Buch in Verbindung zu bringen.
  • Wunderbare Autorin – Wunderbares Team – Ein traumhafter Abend
 

Unser Buch des Monats 

»Lichtungen« von Iris Wolff

Zwischen Lev und Kato besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen.

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