Video | »Das achte Leben«
Autorin Nino Haratischwili: »Die deutsche Sprache hat mich adoptiert«
»Die osteuropäischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller warnen uns seit Jahren vor Putin. Wir haben sie gelesen, gefeiert und ihre Warnungen in den Wind geschlagen, bis es zu spät war.« So schrieb es ZEIT-Redakteur Volker Weidermann zu Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Eine von diesen Schriftstellerinnen ist Nino Haratischwili. Die preisgekrönte Theaterautorin, Regisseurin und Schriftstellerin ist 1983 in der georgischen Stadt Tbilissi geboren. Mit zwölf ging sie mit ihrer Mutter nach Deutschland, mit vierzehn allein wieder zurück nach Georgien. Seit sie zwanzig ist, lebt sie wieder in Deutschland. Die deutsche Sprache habe ihr die nötige Distanz gegeben, um ihre nicht immer heiteren Geschichten aus Georgien zu erzählen.
Wir fanden, es war höchste Zeit, die Bestsellerautorin zum Gespräch einzuladen, und haben uns entschieden, »Das achte Leben (Für Brilka)« zu unserem ersten Buch des Monats im frischen Jahr 2025 zu machen. In dem Epos werden 100 Jahre Geschichte Georgiens verwoben mit einem faszinierenden Familienschicksal. Ein für viele unbekanntes Stück Eurasien gewinnt in dem Buch Gestalt, und vor allem ist »Das achte Leben (Für Brilka)« packend erzählt.
Volker Weidermann aus dem ZEIT-Feuilleton sprach mit Nino Haratischwili über die aktuelle Lage in Georgien, über die Kraft des Erzählens und die Lust, nichts auszusparen. »Aus allem kann gute Literatur entstehen, wenn man es aufrichtig macht«, so die Schriftstellerin.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anschauen des Videos!
Unsere Gäste schrieben im Nachgang des Abends:
- Es gibt nur wenige Autoren, die in ihren Büchern die deutsche Sprache so wunderschön einsetzen wie Nino Haratischwili.
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Sehr persönlich gefragt und geantwortet und dennoch sehr informativ. Toll, dass auch so viele Zuhörer*innen-Impulse aufgenommen wurden.
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Ich kannte weder die Schriftstellerin noch das Buch. Jetzt weiß ich, dass ich das Buch – die Bücher unbedingt lesen muss.
- Die unverschnörkelte Offenheit des Gesprächs. Danke aus Thailand – es hat sich mehr als gelohnt wachzubleiben.
- Besonders gut hat mir die emphatische und einfühlsame Gesprächsführung von Volker Weidermann gefallen.