Online-Gespräch | Video

Redaktionsgespräch: Eine afghanische Geburtenklinik, Angela Merkels Handynummer und die Eigenschaften von guten Journalistinnen

Gibt es ein Geheimrezept, um eine gute Journalistin zu werden? Ist der Beruf gefährlich? Und wie sehen eigentlich die Arbeitszeiten aus? Im Gespräch mit Schülerinnen und Schüler erzählen ZEIT-Investigativ-Chef Holger Stark und Nahost-Korrespondentin Lea Frehse von ihren spannendsten Recherchen, ihrem Werdegang und den vielen Facetten des JournalistInnen-Berufs.

»Zum einen braucht man als Journalistin die Fähigkeit Vertrauen zu schenken. Ich muss mich im Ausland oft Menschen in völlig fremden Kontexten anvertrauen. Gleichzeitig braucht man eine große kritische Skepsis. Wenn mir jemand etwas erzählt, wenn ich etwas sehe oder lese, überlege ich: Was steckt da hinter? Ist das wirklich so schön oder düster, wie es gerade scheint?«, antwortet Lea Frehse auf die Frage, welche Eigenschaften unverzichtbar sind für eine gute Journalistin.

Sie ist als Korrespondentin der ZEIT auch in Krisengebieten des Nahen Ostens unterwegs, und berichtet auf Zoom über das von Taliban besetzte Afghanistan und ihre Recherche in einer Geburtenklinik in Kabul. Auf die Frage, wie sie es schaffe, sich als Frau in einem männerdominierten Land durchzusetzen, entgegnet sie: »Ich habe häufiger die Erfahrung gemacht, auf den ersten Blick nicht ernst genommen zu werden. Aber wenn ich meinen Mund aufmache, hört man mir irgendwann auch zu. Die Leute merken, dass ich sie nicht loslasse mit Fragen.« – Hartnäckigkeit ist also eine weitere wichtige Eigenschaft einer Journalistin.

Hinzu kommt eine Portion Mut, die es braucht, wenn man sich wie Investigativ-Journalist Holger Stark mit türkischen Islamisten trifft und dabei von der Polizei festgehalten wird. Im Video spricht er außerdem darüber, wie er an die Handynummer von Angela Merkel gekommen ist und welche Rolle der Journalismus in unserer Gesellschaft spielt: »Als Journalisten treten wir an, um die Politik zu kontrollieren, um die Wirtschaft zu kontrollieren. Da wo sich Macht in der Gesellschaft zusammenballt und die Vorhänge verschlossen bleiben, ist es unser Job als Journalisten und Journalistinnen die Vorhänge ein Stück zur Seite zu schieben.«

Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Video!

 

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Unsere Gäste schrieben im Nachgang des Abends:

  • Besonders gefallen hat mir die persönliche, lockere Ebene, die spannenden Geschichten, die Einblicke in die Arbeit von Lea und Holger und die ehrliche Beantwortung von Fragen.
  • Bodenständige Journalisten ohne Allüren trotz überragender Vita.
  • Es war super, dass wir selbst Fragen stellen konnten und diese auch beantwortet wurden. Außerdem eine gute technische Umsetzung und ein sehr freundliche Miteinander!
  • Kurz, konkret und auf Augenhöhe.
  • Holger Stark und Lea Frehse sind beide inspirierende Persönlichkeiten, die beeindruckende Arbeit leisten. Die beiden haben viele Fragen aus dem »Publikum« beantwortet. Für jemanden, der an Journalismus interessiert ist, gaben beide einen super Einblick in ihre Arbeit.
  • Interessante Geschichten. Spontane Antworten.