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Wencke Tzanakakis © Phil Dera; Giovanni di Lorenzo © Vera Tammen für Die ZEIT

Online-Redaktionsbesuch | Video

»Medien sollten Stimmungen aufgreifen und sie beschreiben, aber nicht Stimmung machen«

»Es ist sehr leicht, alles in Grund und Boden zu schreiben. Ich denke aber, dass es auch Dinge gibt, die funktionieren. Und auch davon in der ZEIT zu erzählen, das empfinde ich als unsere Aufgabe. Natürlich ist das eine Gratwanderung. Denn wir sind nicht dafür da, Dinge zu verharmlosen. Aber wir sollten uns als Journalisten ebenso vor Alarmismus hüten.«

So begannen wir den Jahresauftakt in unserem ersten Redaktionsbesuch in 2022. Auf Zoom beantwortete der ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo die Fragen von über 2.700 Leserinnen und Lesern.

Besonders viele von Ihnen interessierte, wie über die großen Gesellschaftsaufgaben soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der ZEIT diskutiert wird. Oder auch die Frage, ob Giovanni di Lorenzo angesichts einer so hitzigen Debattenkultur auch eine Mitverantwortung der Medien sieht? »Medien sollten Stimmungen aufgreifen und sie beschreiben, aber nicht Stimmung machen«, so der ZEIT-Chefredakteur.

Auf Wunsch der Leser nach mehr positiven Nachrichten in der Zeitung, erzählte Giovanni di Lorenzo: »Die ZEIT wird in manchen Unikursen über »constructive journalism« schon als Beleg angeführt. Das freut mich zwar,  aber mir ist auch wichtig zu betonen: Wir dürfen über die Realität keinen Zuckerguss gießen.« 

Und was ist für den Chefredakteur das Charakteristische des ZEIT-Journalismus? »Wir wollen mit unseren Artikeln nicht indoktrinieren, sondern unseren Leserinnen und Lesern nur die Mittel an die Hand geben, sich selbst eine Meinung zu bilden. Und eine Meinung kann man sich dann bilden, wenn man unterschiedliche Standpunkte gehört hat.«

Schauen Sie hier das ganze Interview als Video (90 Minuten), in dem es auch um die gefährliche Arbeit der ZEIT-Korrespondenten in China und Russland geht, um Bildungswege in den Journalismus, eine These für eine diversere Gesellschaft und um ein Gedankenexperiment, bei dem eine Zeitmaschine eine Rolle spielt. Aber sehen Sie selbst.

Unsere Gäste schrieben im Nachgang des Abends:

  • Besonders gefiel mir die offene Atmosphäre, die Spontaneität und Bereitwilligkeit, jederzeit auch Zuschauerbeiträge einzubinden. Der lockere Plauderton, erzeugte auch digital eine angenehme Atmosphäre, ohne ernste Themen zu verharmlosen.
  • Man hatte einfach das Gefühl »richtig dabei zu sein«, fast wie in einer großen Diskussionsrunde.
  • Dass die Redaktion seriös und gewissenhaft mit Themen umgeht, und keinem Mainstream hinterherläuft, sondern eine feste Meinung, mit festen Werten vertritt, wusste ich bereits. Deshalb schätze ich die Zeit. Es ist aber gut, dies ab und zu bestätigt zu bekommen. Da sind solche Veranstaltungen ideal.
  • Es war ein sehr lebendiges und zugleich nachdenkliches Gespräch. Ich kann mir jetzt besser vorstellen, wie es Journalisten bei ihrer Arbeit und durch ihre Arbeit geht.
  • Informativ, lebendig und vertraut. Die angenehme Gesprächsatmosphäre zwischen Giovanni die Lorenz und Wencke Tzanakakis, in Kombination mit den Kommentaren im Chat gaben mir das Gefühl, mittendrin zu sein. Und anregend fand ich es auch: So nehme ich den Impuls »Pluralität und Regeln« als Idee für ein gutes gesellschaftliches Miteinander mit. Danke für die interessante Veranstaltung!