»Eine Stunde ZEIT mit Karl Lauterbach«
»Dass das Virus in 10 Jahren weg ist, ist eher eine optimistische Annahme«, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Mit Chefkorrespondentin Tina Hildebrandt und Roman Pletter, Leiter des Wirtschaftsressorts der ZEIT, sprach Lauterbach bei »Eine Stunde ZEIT mit…« unter anderem über das Verhalten von Altkanzler Gerhard Schröder angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine, eine Corona-Perspektive für die nächsten zehn Jahre und darüber, was für eine mögliche Impfpflicht noch geschehen muss.
Im Gespräch distanziert sich Lauterbach von seinem Parteikollegen und Altkanzler Gerhard Schröder und dessen Nähe zu Russland. »Es fiele mir nicht im Traum ein, mit einem Oligarchen fette Geschäfte zu machen.« Der Bundesgesundheitsminister hat den Eindruck, Gerhard Schröder sei in eine Abhängigkeit vom russischen Präsidenten Wladimir Putin geraten, die ihm nicht guttue.
Beim Thema Impfpflicht fordert Lauterbach CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz zur Zusammenarbeit auf. Dieser solle »über seinen Schatten springen, uns zu helfen, einen der Anträge durchzubringen «, sagt er. Lauterbach selbst spricht sich für eine Impfpflicht ab 18 Jahren aus.
Für Menschen, die nicht der Impfpflicht nachkommen, fordert Lauterbach »substanzielle Maßnahmen und Strafen«. Er meint: »Ich persönlich finde es absolut inakzeptabel und auch selbstgerecht, wenn jemand hingeht und sagt: ‚Ich will mich nicht impfen lassen‘, aber in Kauf nimmt, dass er damit andere gefährdet«, so Lauterbach. Für Ungeimpfte im medizinischen Bereich hat er kein Verständnis: »Wenn ich mich infiziert habe und arbeite eng am Patienten, kann der Patient sterben, weil er sich bei mir infiziert. Dann muss man für sich selbst die Frage hin und her wiegen: ‚Bin ich im richtigen Beruf?‘«