»Eine Stunde ZEIT mit Ricarda Lang«
Am 4. Oktober 2023 sprach Ricarda Lang bei unserer Veranstaltung „Eine Stunde ZEIT mit…“ mit Mariam Lau und Roman Pletter über die angespannte Lage in Bayern vor der Landtagswahl, die Migrationsdebatte und die umstrittene Klimapolitik der Ampel-Regierung.
Kurz vor der Landtagswahl in Bayern wirft Ricarda Lang dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder vor, im Wahlkampf Feindbilder zu evozieren und auf diese Weise den Freistaat zu spalten. „Was man liebt, spaltet man eigentlich nicht“, so Lang. Eine Koalition mit der CSU würde sie trotzdem befürworten: „Ich würde mich hier nicht vor der Verantwortung wegducken“. Es sei ihr Wunsch, dass die Grünen in Bayern Verantwortung übernähmen.
Ricarda Lang kritisiert Söder im Gespräch mit ZEIT-Politikredakteurin Mariam Lau und Roman Pletter, ZEIT-Wirtschaftsressortleiter, zudem für dessen Kulturkampf-Debatten: „Wenn Sie jetzt jede Debatte zur Kulturkampf-Debatte machen, über Klimaschutz, über Artenschutz, über Landwirtschaft, wie wollen Sie eigentlich in Zukunft noch Lösungen finden?“
Zuletzt stand die Klimapolitik der Ampel-Regierung insbesondere beim sogenannten Heizungsgesetz in der Kritik. Ricarda Lang räumt ein: „Vielleicht haben wir so ein bisschen zu sehr geglaubt und unterschätzt, dass man sich da doch mit manchen ökonomischen Interessen in diesem Land anlegt.“
Eine Obergrenze für Geflüchtete ist laut Ricarda Lang „kein ernsthafter Vorschlag“. Eine finanzielle Förderung privater Seenotretter halte sie für richtig, sie sei aber auch ein Ausdruck staatlichen Scheiterns.
Zur Zukunft ihrer Partei sagt Ricarda Lang: „Wir werden nicht zurück in die Nische gehen. Wir werden weiter ausgreifen, wir werden in die Breite gehen, wir werden Bündnisse schmieden. Jetzt erst recht.“