Potsdamer Ufer in Hamburg
Auszeit + Hamburg + Gewässer + Stadt
Der Wahlhamburger Maximilian Probst hatte schon viele Lieblingsorte in der Stadt – momentan zieht es ihn auf den Deich in seinem neuen Kiez Wilhelmsburg:
Es ist vielleicht ein Klischee, aber natürlich lieben Menschen in Hamburg das Wasser. Ich selbst bin nicht in Hamburg geboren, sondern komme aus einem kleinen Dorf in NRW. Dort fließt der Dortmund-Ems-Kanal, an dem ich während meiner Kindheit und Jugend viel Zeit verbracht habe. Ich bemerke immer wieder, dass Hamburg mir an einigen Orten dieses Gefühl aus meiner Kindheit zurückgibt – besonders an der Elbe und den vielen Fleeten. Mein Lieblingsort in dieser Stadt hat allerdings schon oft gewechselt. Nur eines haben all die Orte gemeinsam: die Nähe zum Wasser. Noch vor vier Jahren hätte ich gesagt, mein Lieblingsort in Hamburg ist die Himmelsleiter – eine Treppe direkt hinunter zum Elbstrand. In diesem sehr heißen Sommer im Jahr 2018 war ich dort fast jeden Abend nach der Arbeit schwimmen. Sonntags saß ich öfter an der Fischauktionshalle mit einem Eis oder einem Radler (in Hamburg heißt es Alsterwasser) auf den Steinen und habe mir die Elbfähren angeschaut.
Ende des letzten Jahres bin ich umgezogen und habe dabei die Elbseite gewechselt. Ich wohne nun wieder südlich der Elbe, in Wilhelmsburg. Wie schon zu Beginn meiner Zeit in Hamburg vor über zehn Jahren. Der Zaun, der damals noch auf dem Deich stand, ist längst abgebaut und eine Promenade entstanden, auf der viel spaziert, gesessen, Skateboard oder Fahrrad gefahren wird. Im Moment ist es dieser Ort, der mich anzieht und der mich mit seinen Hausbooten, dem Ausblick auf die Elbphilharmonie und die Rauchschwaden der Stadt nostalgisch werden lässt. Meine Vorfreude auf den Deich in diesem Sommer ist auf jeden Fall besonders groß!
Mein Ausflugstipp: Fahren Sie mit der Fähre 73 von den Landungsbrücken aus nach Wilhelmsburg. Es ist eine tolle Überfahrt und für mich immer ein bisschen wie Urlaub. Wenn man von den Landungsbrücken aus startet, geht es bis zur Ernst-August-Schleuse (vorher sollte man unbedingt nachschauen, ob diese Station wegen Hoch- oder Niedrigwasser überhaupt angefahren wird). Von da aus erreicht man dann in weniger als fünf Gehminuten direkt das »Potsdamer Ufer« am Klütjenfelder Hauptdeich südlich der Hafencity.
Über Maximilian Probst:
Maximilian Probst arbeitet als freier Fotograf in Hamburg, unter anderem auch für DIE ZEIT. Er porträtiert Menschen und bereichert Geschichten mit seinen Bildern. Vergangenen Sommer begleitete er ein Projekt der Kultureinrichtung Kampnagel und der Elbphilharmonie: »Himmel über Hamburg«. Einen Tag lang wurde die Lenzsiedlung, eine Hochhaussiedlung im Nordwesten Hamburgs, in einen Konzertsaal unter freiem Himmel verwandelt, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie zu Hause sind. Die Fotos von Maximilian sehen Sie hier. Auch die oben beschriebenen Fährdienste durfte er schon durch seine Linse einfangen.
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