Fünf Lieblingsorte in Heidelberg
Schloss + Wochenendtrip + Neckar + Ausflug
Die Stadt am Neckar im Südwesten Deutschlands löst in Elisabeth Raether Heimatsehnsucht aus. Hier verrät sie Ihnen ihre liebsten Orte in Heidelberg:
Drei Tage nach dem Abitur war ich weg, habe also diese Stadt bei erster Gelegenheit verlassen. Aber geboren und aufgewachsen in der Heidelberger Altstadt, dachte ich damals, die ganze Welt sei so schön und heil wie meine Heimat. Heidelberg ist natürlich kein Geheimtipp, die Touristenmassen sind legendär. Fahren Sie trotzdem nach Heidelberg. Besuchen Sie auch das Schloss. Spazieren Sie durch den riesigen Park, die Aussicht ist atemberaubend. Und wenn Sie denken, es kann nicht besser werden, entdecken Sie am Hang des Hügels, auf dem Sie stehen, einen grasenden Bison. Dann machen Sie einen Ausflug zum Bierhelderhof, einem alten Gehöft, das nicht gerade durch gesunde Küche besticht, dafür grast hier aber auch ein Rind quasi direkt neben Ihrem Tisch. Ich empfehle, ein Hotel in der Weststadt zu nehmen, zum Beispiel das Hotel Exzellenz. Sie frühstücken im Schwarzen Walfisch und essen abends eine sardische Pasta im Zafferano. Donnerstags trinken Sie auf dem Wochenmarkt am Wilhelmplatz einen Kaffee. Und wenn Sie ein Kind haben, nehmen Sie es mit auf den Spielplatz neben der Synagoge. Dort kann es mit einem der Bobbycars herumfahren, die da einfach rumstehen. Jeder kann sie benutzen, keiner klaut sie. Als ich das zum ersten Mal sah, zog mein abgebrühtes Großstadtherz sich für einen Moment zusammen, und ich gebe zu, dass diese Reiseempfehlung womöglich etwas eingefärbt ist durch eine Midlife-bedingte Heimatsehnsucht.
Über Elisabeth Raether:
Elisabeth Raether leitet mit zwei Kollegen das Politikressort der ZEIT. Seit über zehn Jahren schreibt sie die erfolgreiche Rezeptkolumne »Wochenmarkt« im ZEITmagazin, aus der im vergangenen Jahr ein eigenes Magazin geworden ist. Die zweite Ausgabe ist gerade frisch erschienen. Vor ein paar Monaten war sie zu Gast im Wochenend-Podcast der ZEIT, darin gibt sie Tipps für den Wochenmarkteinkauf und verrät, was sie über Zucker und Fleisch denkt – und warum Backen für sie das größte Glück bedeutet.
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1 Kommentar
Tipp: Ausflug nach Schwetzingen (15km), dort „Museum Blau“ (ein Privatsammler hat alles gesammelt, was mit Blau zu tun hat, am besten Führung mitnehmen) – ein Kleinod!
Dann Kaffeetrinken auf dem Schlossplatz, eventuell Schlossgarten-Spaziergang.
Und für Kinder: am Ortsrand Alla-Hopp-Spielplatz (ganz viele sportliche Spielgelegenheiten) – Zeit einplanen, die Kleinen wollen nicht wieder weg.
B. Schillinger