Karola Wille, Jahrgang 1959, studierte in Jena Rechtswissenschaften und absolvierte nach dem Abschluss als Diplomjuristin ein Forschungsstudium und promovierte 1986 zum Dr. jur. Ihre wissenschaftliche Arbeit setzte sie dann an der Universität Leipzig fort: Am Institut für Internationale Studien war sie von 1986 bis 1991 als wissenschaftliche Assistentin tätig. An der Juristenfakultät erlangte sie 1991 die Lehrbefähigung in Medienrecht. In 2002 wurde ihr an der Universität Leipzig die Honorarprofessur für Medienrecht verliehen.
Nach ihrer universitären Laufbahn war sie 1991 zunächst als Justiziarin für die Stadt Leipzig tätig, bevor sie im November als 1. Referentin in die Juristische Direktion des MDR wechselte, deren Leitung sie 1996 übernahm. Als Juristische Direktorin leitete sie 1997 und 1998 die Juristische Kommission von ARD und ZDF, da der MDR in dieser Zeit den ARD-Vorsitz innehatte. Im September 2010 wurde sie zum dritten Mal als Juristische Direktorin des MDR berufen.
Im Oktober 2011 wurde Karola Wille zur Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks gewählt. Im Dezember 2016 wurde sie vom MDR-Rundfunkrat für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Als Filmintendantin der ARD pflegt sie die Kontakte mit Produzentenverbänden sowie den Austausch mit Verbänden der Film- und Fernsehschaffenden aller Gewerke. Darüber hinaus vertritt sie die ARD in Verwaltungsrat und Präsidium der Filmförderungsanstalt FFA.
Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste um die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich wurde Karola Wille von der französischen Kulturministerin zum "Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres" ernannt. Der Orden für Kunst und Literatur wurde ihr am 9. Oktober 2018 von Anne-Marie Descôtes, Botschafterin der Republik Frankreich in Deutschland, überreicht.
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