Wie geht’s Dir, Welt?
ReferentInnen & Unternehmen

Martin Kaiser, seit 1998 bei Greenpeace aktiv, ist seit Oktober 2016 geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland. Er kämpft für die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels und gegen das Artensterben. Seine Abschlüsse zum Diplom Forstingenieur und Diplom Geoökologe strebte Kaiser an, da ihn sowohl das Waldsterben, als auch die steigenden CO2 Emissionen zu einer vertieften Beschäftigung mit Lösungsansätzen antrieben.
Die berufliche Erfahrungen und gewonnen Expertisen im Waldnaturschutz, Klimaforschung und den Aufbau der Waldzertifizierung FSC brachte Kaiser in die Greenpeace-Kampagnen ein. Auch auf internationaler Ebene leitete Kaiser zahlreiche Klima- und Biodiversitätskampagnen und verantwortete die Greenpeace Arbeit auf globalen Klimakonferenzen und Politikgipfeln, allen voran dem Klimagipfel von Paris 2015. 2018/19 wurde er in die Kohlekommission der Bundesregierung berufen, mit der er den Einstieg in den Ausstieg entwickelte. Das viel zu späte Enddatum lehnte Kaiser jedoch in einem Sondervotum ab.
Derzeit macht Martin Kaiser in Hinblick auf die Klimaarbeit der Bundesregierung keine guten Erfahrungen: Lobbypolitik und der Einfluss der Industrie prägen seiner Einschätzung nach die Klimapolitik der Regierung, progressive Kräfte als auch die Klimabewegung der Jugend finden in der politischen Landschaft hingegen kaum Gehör. Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft sieht er in der Agrarpolitik, neuen Mobilitätskonzepten und der Energiewende: „Wir müssen die Treibhausgase in der Landwirtschaft senken, es braucht eine Reduktion tierische Produkte, aber auch ein Elektro-Mobilitätskonzept, das seinen Fokus endlich vom Individualverkehr löst und natürlich einen wirklich schnellen Ausstieg aus der Kohle als Energieträger.“
Mit Greenpeace hat er viel vor: „Seit 40 Jahren legt Greenpeace den Finger in die Wunde der Umwelt- und Friedenspolitik von Politik und Wirtschaft. Diese Aufgabe wird mit jedem Tag zu einer größeren Pflicht, wenn wir auch den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten erhalten wollen.” Auch privat verbringt Kaiser möglichst jede freie Minute in der Natur: Er ist leidenschaftlicher Radfahrer, Hobby-Gärtner und Triathlet.

Die gebürtige Berlinerin Katja Matthes studierte an der Freien Universität Berlin Meteorologie und ging direkt nach der Promotion mit einem von der Europäischen Kommission vergebenen Marie-Curie-Stipendium an das renommierte National Center for Atmospheric Research in Boulder/Colorado, USA. Nach der Rückkehr aus Amerika 2007 folgten lehrende und leitende Tätigkeiten an der FU Berlin und am Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum, wo Professorin Matthes eine Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe leitete. 2012 folgte sie dem Ruf auf eine W3-Professur für „Physik der Atmosphäre“ in Kiel. Gemeinsam mit anderen Frauen in Führungspositionen gründete sie 2013 am GEOMAR das Women’s Executive Board und leitete in den letzten zwei Jahren den Forschungsbereich „Ozeanzirkulation und Klimadynamik“. Frau Professorin Matthes ist Expertin auf dem Gebiet von Klimavariabilität und Klimaveränderungen, insbesondere dem Einfluss der Sonne auf das Klima. Sie ist Autorin bzw. Ko-Autorin von über 75 begutachteten Aufsätzen in wissenschaftlichen Fachjournalen, Mit-Autorin des aktuellen 6. IPCC-Berichtes und Mitglied in diversen nationalen wie internationalen Gremien. Ihre Forschungsarbeiten tragen zur genaueren Bestimmung des anthropogenen Klimaeinflusses und der Verbesserung von kurzfristigen Klimavorhersagen bei.

Petra Pinzler ist Hauptstadtkorrespondentin der ZEIT und schreibt über ökonomische und politische Themen. Sie studierte Wirtschafts- und Politikwissenschaft an der Universität zu Köln und besuchte die Kölner Journalistenschule. 1994 begann sie in der Wirtschaftsredaktion der ZEIT. Von 1998 bis 2001 war sie für die ZEIT Korrespondentin in den Vereinigten Staaten von Amerika und bis 2007 Europakorrespondentin in Brüssel. Seither arbeitet Frau Pinzler im Berliner Büro. In ihrem jüngsten Buch »Der Unfreihandel« setzt sie sich kritisch mit der globalen Handelspolitik auseinander.