
Helmut-Schmidt-Zukunftspreis
Living Democracy
„Selten war es so deutlich: Die Menschheit und ihr Planet brauchen Veränderung. Für Frieden und Freiheit. Für Umwelt und Klima. Für Chancengleichheit und sozialen Ausgleich“, sagt Uwe Jean Heuser, Juryvorsitzender des Helmut-Schmidt-Zukunftpreises. Aus diesem Grund haben die drei Partner – DIE ZEIT, die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und THE NEW INSTITUTE – 2022 mit dem Helmut-Schmidt-Zukunftspreis eine Auszeichnung ins Leben gerufen, die jährlich an eine internationale Persönlichkeit für ihre innovativen Leistungen in den Bereichen Demokratie, Gesellschaft und Technologie überreicht wird.
Die Verleihung des zweiten Helmut-Schmidt-Zukunftspreises findet am 4. Mai 2023 im Thalia Theater Hamburg statt. Wir informieren Sie hier sowie in unserem Veranstaltungsnewsletter, sobald es Tickets gibt.
Die Preisträgerin und die Verleihung des Helmut-Schmidt-Zukunftspreises 2022








Am 28. Juni 2022 wurde Vanessa Nakate als erste Preisträgerin in der Hamburger Elbphilharmonie mit dem Helmut-Schmidt-Zukunftspreis ausgezeichnet.
So begründet die Jury ihre Wahl: „Vanessa Nakate ist eine der führenden Stimmen für Klimagerechtigkeit, eine Stimme der jungen Generation, der Zukunft, des Globalen Südens. Sie tritt ein für Uganda, Afrika und darüber hinaus, für einen großen Teil der Erde, der besonders stark vom Klimawandel betroffen ist – und am wenigsten dafür kann. Sie ist mutig, innovativ, verantwortungsvoll und steht stellvertretend für viele Aktivistinnen und Aktivisten, die ein neues globales Gemeinwohl definieren. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft viel von Vanessa Nakate zu lernen, und verleihen ihr voll Freude und Respekt den Helmut-Schmidt-Zukunftspreis 2022.“
Schauen Sie sich hier die Highlights der Preisverleihung an:
Das Zukunftsfestival 2022








Als Rahmenprogramm des Helmut-Schmidt-Zukunftspreises veranstalteten die drei Kooperationspartner ein Zukunftsfestival mit innovativen und lebendigen Veranstaltungen zur Zukunft der Ökologie, der Zivilgesellschaft, der Demokratie und des Sozialstaats – als Teil der „Langen Nacht der ZEIT“ 2022.
Schauen Sie sich hier die Veranstaltungen des Zukunftsfestivals an:
Der Preis
„Politik ist nicht nur Denksport, sondern Politik ist auch Handeln“
(Helmut Schmidt, 1969)
Helmut Schmidt verstand Demokratie als Streit um die besten Lösungsansätze. Er vertraute auf die Kraft rationaler Elemente und war davon überzeugt, dass am Ende von intensiven Auseinandersetzungen über politische Fragen ein Kompromiss zu stehen hatte. Politische Entscheidungen wurden nach Schmidts klassischem Verständnis in Parlamenten von demokratisch legitimierten Parteien getroffen.
Zugleich pflegte Schmidt den Meinungsaustausch und die Debatte über Milieugrenzen hinweg mit breiten Gesellschaftsschichten, und „Vertrauen“ besaß für ihn als politische Kategorie eine immense Bedeutung. Er legte großen Wert darauf, komplexe Probleme zu durchdringen und sie fundiert aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Dies erklärt seinen Wissensdurst und seine Offenheit für neue und interdisziplinäre Ansätze. Bereits frühzeitig erkannte Schmidt, dass sich die Zukunftsfragen des fortgeschrittenen 20. Jahrhunderts nicht in den engen Grenzen des Nationalstaats beantworten ließen. Vielmehr brauchte es nach seiner Überzeugung europäische Antworten und globale Initiativen.
Künftig wird der Helmut-Schmidt-Zukunftspreis jährlich an eine internationale Persönlichkeit überreicht, die mit ihrem bedeutenden Wirken für innovative Leistungen in Demokratie und Gemeinwohl steht.
Die Jury-Mitglieder

Alexander Birken, 1964 in Hamburg geboren, ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender der Otto Group. Zuvor war er als Konzern-Vorstand für die strategische Weiterentwicklung verschiedener Firmen verantwortlich. Er war u. a. für die Baur Gruppe, die Schwab Gruppe, die Witt Gruppe sowie die Otto Group Russia verantwortlich. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium an der Wirtschaftsakademie Hamburg nahm Birken seine erste berufliche Tätigkeit bei Philips Medical Systems auf.
1991 stieg Birken im Controlling-Bereich der Otto Group ein und übernahm in der Zeit von 1998 bis 1999 die Verantwortung für das Beteiligungscontrolling der Otto Group im amerikanischen und asiatischen Markt. 1999 bis 2002 leitete Birken das weltweite Beteiligungscontrolling der Otto Group. 2002 bis 2004 war er als Chief Operating Officer der Spiegel Group in Chicago, USA, tätig. Seit 2005 war Birken Mitglied des Vorstandes der Otto Group und maßgeblich für die erfolgreiche Expansion der Otto Group Russia verantwortlich.
© Otto Group
Antje Boëtius, geboren 1967 in Frankfurt am Main, ist Polar- und Tiefseeforscherin, Direktorin des Alfred-Wegener-Institut am Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen. Von 2010-2016 war sie Mitglied des Wissenschaftsrates Deutschlands und ist seit 2013 die Vorsitzende seiner Wissenschaftlichen Kommission. Insgesamt hat sie an fast 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen und beschäftigt sich aktuell in ihrer Forschung vor allem mit Fragen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans.
© Esther Horvath
Francesca Bria ist die Präsidentin des italienischen Nationalen Innovationsfonds CDP Venture Capital. Sie ist Honorarprofessorin am Institut für Innovation und öffentliche Zwecke am UCL in London und Mitglied des von der Europäischen Kommission eingerichteten Runden Tisches „Neues Europäisches Bauhaus“. Außerdem ist sie Mitglied der Expertengruppe der Europäischen Kommission für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Forschung und Innovation (ESIR). Francesca Bria leitet das DECODE-Projekt zur Datensouveränität in Europa, ist Senior Adviser der Vereinten Nationen (UN-Habitat) für digitale Städte und digitale Rechte und war früher Chief Digital Technology and Innovation Officer der Stadt Barcelona in Spanien.
Francesca Bria hat einen Doktortitel in Innovation und Unternehmertum vom Imperial College in London. Als Senior Programme Lead bei Nesta, der britischen Innovationsagentur, leitete sie das Projekt D-CENT, das größte europäische Projekt zu Plattformen für digitale Demokratie und Kryptowährungen.. Sie hat an mehreren Universitäten in Großbritannien und Italien gelehrt und Regierungen, öffentliche und private Organisationen zu Technologie- und Innovationspolitik und deren sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen beraten.
Francesca Bria wurde vom Forbes Magazine in die Liste der Top 50 Women in Tech und von Apolitical in die Liste der weltweit 20 einflussreichsten Personen im Bereich der digitalen Verwaltung aufgenommen. Francesca Bria wurde mit dem Kommandeur des Verdienstordens der Italienischen Republik ausgezeichnet.
© privat
Christoph Gottschalk ist Executive Director von THE NEW INSTITUTE und verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Beratung von internationalen Führungskräften, Unternehmen und Non-Profit-Organisationen an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Kultur. Bis 2019 war er Partner und Leiter des Berliner Büros von Kekst CNC. Zuvor leitete er das Hamburger Büro von Russell Reynold Associates mit Fokus auf globale, hochrangige Mandate in den Bereichen Non-Profit, Public Policy, Government Affairs und Medien. Von 2003 bis 2005 war er der deutsche Berater des französischen Premierministers und Mitglied seines Kabinetts in Matignon. Christoph Gottschalk sitzt in den Beiräten der Hamburger Symphoniker, des Institute for Strategic Dialogue (ISD) und der Bucerius Law School und ist Mitglied des Kuratoriums des Übersee-Clubs Hamburg. Außerdem ist er Senior Adviser von 365 Sherpas. Er studierte Politikwissenschaft und European Public Policy (MSc) in Berlin, London und Aix-en-Provence. Er ist Absolvent des „Studium Generale“ des Leibniz-Kollegs in Tübingen und ist zertifizierter systemischer Coach und Organisationsberater.
© Sabine Vielmo
Uwe Jean Heuser ist Leiter des Ressorts Green der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er studierte Volkswirtschaft in Bonn und Berkeley (USA), promovierte in Köln und erwarb einen Master-Titel in Harvard. Er ist einer der renommiertesten Wirtschaftsjournalisten Deutschlands und erfolgreicher Sachbuchautor. Bei der ZEIT war er Mitgründer der Reformwerkstatt, die von 1997 bis 2000 weltweit nach neuen Reformideen suchte und auch intern die Öffnung der Zeitung betrieb. Anschließend war er Chef des Wirtschaftsressorts, bis er 2021 GREEN, das neue Nachhaltigkeitsressort der ZEIT mitgründete, entwickelte und seither leitet. Von 2015 an gab er zusätzlich das Magazin ZEIT Geld heraus. Heute ist er Herausgeber des vierteljährlich erscheinenden Magazins ZEIT für Unternehmer, das er 2018 mit entwickelte. 2004 erhielt er den Herbert Quandt Medien-Preis für die Artikelsammlung „Schöpfer und Zerstörer“. 2011 wurde er mit dem Dietrich-Oppenberg-Medienpreis der Stiftung Lesen ausgezeichnet. Sein Buch „Humanomics“ gewann den getAbstract International Book Award als Deutsches Wirtschaftsbuch des Jahres 2008. „Anders Denken“ war 2013 auf der Shortlist für den deutschen Wirtschaftsbuchpreis. Sein neuestes Buch „Kapitalismus inklusive“ beschreibt, wie wir den Kampf gegen die Populisten bestehen. Zusätzlich zu seiner journalistischen Tätigkeit war Uwe Jean Heuser als Dozent in Harvard, an der New York University und in St. Gallen tätig. Heute ist er Honorarprofessor für Ökonomie an der Leuphana-Universität in Lüneburg und engagiert sich in mehreren Stiftungen.
© Claudia Höhne
Igor Levit, geboren 1987 im russischen Gorki (heute Nischni Nowgorod), zog mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte an der Musikhochschule Hannover und gewann 2005 beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb als jüngster Teilnehmer die Silbermedaille. Zuletzt veröffentlichte er alle 32 Klaviersonaten Beethovens. Levit ist Träger des Gilmore Artist Awards, 2020 wurde er u. a. mit der »Gabe der Erinnerung« des Internationalen Auschwitz Komitees, dem Bundesverdienstkreuz und dem Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin ausgezeichnet. Mehr
© Felix Broede

Begreift Helmut Schmidt als Vordenker, der sicherlich nicht alle Antworten für das 21. Jahrhundert zu geben wusste, aber die richtigen Fragen gestellt hat. Meik Woyke hat als Historiker den umfangreichen Briefwechsel von Willy Brandt und Helmut Schmidt ediert und eine kurze Schmidt-Biografie für ein breites Publikum auf 100 Seiten geschrieben. Er ist auf deutsche Zeitgeschichte mit ihren globalen Bezügen und Verflechtungen spezialisiert. Zudem gehört er dem Direktorium des Europa-Kollegs Hamburg an und verfügt über langjährige Lehrerfahrung, insbesondere an der Universität zu Köln.
© Michael ZapfDie Initiatoren

Die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung erinnert an einen der bedeutendsten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts und befasst sich als zukunftsorientierte Denkfabrik mit Fragestellungen, die auch den Vordenker Schmidt bewegten. Drei übergeordnete Themenfelder stehen im Mittelpunkt der programmatischen Stiftungsarbeit: 1. Europa und internationale Politik, 2. Globale Märkte und soziale Gerechtigkeit sowie 3. Demokratie und Gesellschaft. Die Stiftung ist vom Bundestag 2017 als eine der sechs überparteilichen Politikergedenkstiftungen des Bundes eingerichtet worden. Sie wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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THE NEW INSTITUTE ist ein Institute of Advanced Study und eine Plattform für die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels. Seine Mission ist es, Ideen für grundlegend neu gestaltete Gesellschaften zu entwickeln. THE NEW INSTITUTE verbindet akademische Exzellenz mit innovativer Praxis, um zu sozialem Wandel anzuregen, ihn zu fördern und umzusetzen. Sie wollen die Kluft zwischen Erkenntnis und Handeln schließen, indem sie Akademiker:innen aus verschiedenen Disziplinen mit Aktivist:innen, Journalist:innen, Künstler:innen und Menschen aus Politik und Wirtschaft zusammenbringen.
Kontakt
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