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Christoph M. Ohrt über den Thriller »City on Fire« von Don Winslow:

»Die brutale Absurdität vieler Situationen bringt nicht nur Entsetzen und Fassungs­losigkeit hervor – manchmal kommt man aus dem Lachen nicht heraus.«

 

Das Buch in einem Satz 

Martin Scorsese, die Coen-Brüder und Quentin Tarantino brauchen eine Vor­lage, um gemeinsam Regie zu führen.

Wie sind Sie auf das Buch gekommen? 

Da ich nun schon fast zwei Jahr­zehnte alle seine Bücher ver­schlungen habe, manche genuss­voll wiedergekäut, bin ich über seine Neu­ver­öf­fent­lich­ungen immer informiert.

Wen würden Sie vor dem Buch warnen und warum? 

Oha. Nun denn: Wer sich auf die Welt, in der die Romane von Winslow an­ge­siedelt sind, nicht ein­lassen will oder kann, sollte die Finger von seinen Büchern las­sen, da sie von Scho­ckie­ren­dem, Un­fass­barem und Un­vor­stell­barem be­herrscht wird. Und wohl der Rea­lität trotz­dem noch hinter­her­hinkt.

Was bleibt nach dem Lesen? 

Die Vorfreude auf den nächsten Teil der Familien­saga, der Ende Mai erscheint. Der dritte Teil dann leider erst 2024 – wohl seine letzte Ver­öf­fent­li­chung. Da er, soweit ich weiß, be­schlos­sen hat, mit dem Schreiben aufzu­hören. Seufz …

Wenn Sie mit einem Charakter aus dem Buch tauschen könnten, welcher wäre das und warum? 

Vielen Dank, bitte mit keiner/keinem! Obwohl ich bei der Be­schreibung mancher Figuren und ihrer Dialoge und Hand­lungen aus dem Lachen nicht heraus­komme – die brutale Absurdität vieler Situationen bringt nicht nur Entsetzen und Fassungs­losig­keit hervor – ,würde ich doch gerne davon absehen, Fiktives in Reales einzu­tauschen.

Wo lesen Sie am liebsten und warum? 

Am liebsten entspannt auf dem Sofa oder im Bett. Also im Liegen. Obwohl selbst das bei manchen gebundenen Büchern manchmal anstrengend für die Unter­arme ist, ich denke da an Paul Austers »4 3 2 1« …

Und was lesen Sie sonst so? 

Die Liste der Autorinnen und Autoren würde hier, glaube ich, zu umfang­reich. Aber ein MUSS: alles von Lars Mytting, Donna Tartt, T.C. Boyle, Ayelet Gundar-Goshen, Stephen King, Stieg Larsson, Juli Zeh, Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt, John le Carré, Dennis Lehane, Larry McMurtry, Ian McEwan, John Irving, Christian Berkel … jetzt hör ich auf.

In über 100 Film- und Fernsehproduktionen hat der Schauspieler Christoph M. Ohrt bereits mitgespielt. Viele dürften ihn vor allem aus der Anwalts­serie »Edel & Starck« kennen. Seine erste Rolle über­nahm er bereits mit 16 Jahren – die »besoffene Mücke« in »Das schlaue Füchslein« an der Hamburger Staats­oper. Am 14. Mai wird er wieder im ZDF zu sehen sein. In der Inga-Lindström-Ver­filmung »Die Süße des Lebens« spielt er den Bäcker Nils, der um seine Existenz kämpfen muss.
Nach einem Buchtipp gefragt, hat er uns auf Anhieb gleich eine ganze Liste mit Titeln geschickt, die er empfehlen könnte. Don Winslow legt er Ihnen nach Möglich­keit im Original ans Herz.

 

City on Fire

von Don Winslow (2022)

»City on Fire« ist der Auftakt einer Krimi­trilogie des US-amerikanischen Schrift­stellers Don Winslow. Über­setzt wurde der Thriller von Conny Lösch. Im Jahr 1986 kontrollieren Danny und sein bester Freund Pat mit ihrer Gang die Straßen von Providence, Rhode Island. Sie machen ihr Geld mit kriminellen Machen­schaften und leben in fried­licher Ko­existenz mit der italienischen Mafia. Nach unvorher­seh­baren Ereig­nissen herrscht Krieg in der Stadt. Danny rückt an die Spitze des Clans und will eigent­lich nur raus aus dem Business. Ein letzter Deal soll das Start­kapital für sein neues Leben bringen.
Winslow, der zu den erfolg­reichsten Krimi­autoren der USA zählt und außerdem als politischer Aktivist bekannt ist, sprach im Interview mit ZEIT ONLINE über seinen Schreibstil und sein geplantes Karriereende als Autor →

 

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