Die Schauspielerin Alexandra Maria Lara über den Roman »Lügnerin« von Ayelet Gundar-Goshen:
»Es geht in diesem Buch um die Macht der Worte, aber auch darum, wie schnell sich die Wirklichkeit manipulieren lässt.«
Das Buch in einem Satz:
Eine Lüge verändert alles.
Wie sind Sie auf das Buch gekommen?
Ich liebe es, Zeit in Buchhandlungen zu verbringen – auch wenn ich auf Reisen bin.
In meiner Nachbarschaft gibt es einen Laden, deren Besitzerinnen ich schon lange kenne und die mir über die Jahre so viele Bücher empfohlen haben, die ich sonst wahrscheinlich nicht entdeckt hätte. Bei einem meiner Besuche hatte ich gerade alle Bücher von Dror Mishani fertig gelesen und erzählte, dass ich es großartig fand, durch seine Geschichten auch so viel über Tel Aviv zu erfahren – da fragte mich eine der beiden, ob ich Ayelet Gundar-Goshen kennen würde … Mittlerweile habe ich drei ihrer Bücher gelesen, und jedes ist auf seine Weise einzigartig, aber »Lügnerin« hat mich ganz besonders berührt, und die Geschichte hat mich auch im Nachhinein noch lange beschäftigt.
Was macht das Buch für Sie gerade jetzt aktuell?
Gerade in der heutigen Zeit, die von den sozialen Medien dominiert wird, ist es besonders schwierig, sich von Vergleichen untereinander und dem damit einhergehenden Druck frei zu machen und dem etwas entgegenzusetzen.
»Lügnerin« erzählt die Geschichte von Nuphar, einem jungen Mädchen, das sich in ihrem Umfeld nicht gesehen und nicht dazugehörig fühlt. Sie ist unsicher und verletzlich, und deshalb lässt sie sich in einem schmerzhaften Moment zu einer Lüge verleiten, die fatale Konsequenzen hat. Es geht in diesem Buch um die Macht der Worte, aber auch darum, wie schnell sich die Wirklichkeit manipulieren lässt – und es zeigt vor allem, wie wichtig es ist, gerade junge Menschen darin zu bestärken, an sich selbst zu glauben.
Wo lesen Sie am liebsten und warum?
Ich kann überall gut lesen: im Zug, im Wartezimmer oder zu Hause. Am liebsten lese ich aber im Urlaub, weil ich mir dann so viel Zeit lassen kann, wie ich will.
Und was lesen Sie sonst so?
Meine größte Leidenschaft sind gute Krimis und Thriller. Am liebsten solche, die man einfach nicht aus der Hand legen kann, weil es unmöglich ist, nicht sofort herauszufinden zu wollen, wie die Geschichte ausgeht. Außerdem liebe ich Buchreihen, weil man sich von manchen Figuren am liebsten nie trennen würde.
Die Schauspielerin Alexandra Maria Lara, unter anderem aus Filmen wie »Der Untergang« und »Der Fall Collini« bekannt, ist ab heute auch wieder in den Kinos zu sehen. »Chantal im Märchenland«, ein Spin-off der »Fack ju Göhte«-Filmreihe, ist ein modernes Märchen, das zeigt, dass es für ein Happy End keinen Prinzen braucht. Uns ist Alexandra Maria Lara vor allem auch noch in ihrer Rolle als Martha in dem Film »Töchter«, nach der Vorlage des gleichnamigen Romans, in Erinnerung. ZEIT-Redakteurin Judith Liere schreibt dazu: »Es ist eine Freude, Lara mal in einer Rolle jenseits der Bambihaftigkeit ausflippen zu sehen, die Augen viel zu schwarz geschminkt, die Arme bockig verschränkt unter den Schulterpolstern des grauen Jacketts.« Die vollständige Rezension des Films lesen Sie hier →