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Der Schauspieler August Wittgenstein über den Roman »Shantaram« von dem australischen Autor Gregory David Roberts:

»Diese epische Geschichte bewegt auf allen Ebenen.«

 

Irgendwer hat mal gesagt, eine Geschichte, in der es nicht um Liebe geht, ist es nicht wert, gelesen zu werden. »Shantaram«, geschrieben von dem australischen Autor und ehemaligen Bankräuber Gregory David Roberts, ist ein Schlüsselroman über dessen Leben in Mumbai. Vor allem aber beschreibt Roberts eben eine solch bombastische und daher natürlich auch komplizierte Liebe zwischen zwei Menschen. Sie bleibt stets tragisch und dennoch für beide unüberwindbar. Wie zwei Pole, die eigentlich auseinanderstreben, aber nicht voneinander loskommen. Drama. Shakespeare-Stoff. Was will man mehr?!
Als Spiegelbild dazu hält uns der Autor das Konzept Heimat vor. Genau wie die Liebe verändert sie sich, stößt uns mal ab, mal zieht sie uns an sich. Ein anderer, neuer Ort wird plötzlich zur Heimat, zum sicheren Hafen und zum schützenden Vater, den man vielleicht niemals hatte. Diese epische Geschichte bewegt auf allen Ebenen mit unzähligen formidablen Begegnungen, Gleichnissen und Beschreibungen, sodass man von Gänsehautmoment zu Gänsehautmoment gebannt bleibt und es kaum schafft, den Wälzer wegzulegen. Es mahnt dazu, neuen Erfahrungen gegenüber offen und beharrlich zu bleiben. Seitdem ich dieses Buch las, ist mein größter Wunsch, Indien zu bereisen.
Des Weiteren: Da ich Tennis-Fanatiker bin, habe ich neulich die Biografie »Open. Das Selbst­porträt« von Andre Agassi gelesen. Eine großartige Sportler­karriere inspiriert mich fast immer. Außerdem lese ich jede Woche leidenschaftlich das britische Magazin »The Economist«.

August Wittgenstein, geboren 1981 und aufgewachsen als August Frederik Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, hat Geschichte in Washington, D. C., studiert, bevor er eine Ausbildung an der American Academy of Dramatic Arts in New York und an den Berg Studios in Los Angeles absolvierte.
In den drei Staffeln der Familien­serie »Ku’damm« war Wittgenstein als junger homosexueller Staatsanwalt Wolfgang von Boost zu sehen, während er in der Serie »Das Boot« als unangenehmer Oberst­leutnant zur See Karl Tennstedt überzeugte. Auch die ZDF-Serie »Der Palast« setzte auf Wittgenstein und zeigte ihn als jungen freiheits­liebenden Ost­berliner Arzt Georg Weiss. Seinem Instagram-Account  ist zu entnehmen, dass er kürzlich mit seiner Lebens­gefährtin am Kopenhagener Marathon teilgenommen hat.

 

Shantaram

von Gregory David Roberts (2010)

Der Roman des Australiers Gregory David Roberts handelt von einem Ex-Junkie, der einem Hochsicherheitsgefängnis entkommt, in den Slums von Mumbai strandet, sich als Waffenhändler durch­schlägt und schließlich in Afghanistan gegen die russischen Invasoren kämpft. »Shantaram« ist in über 25 Sprachen erschienen und wurde aus dem Englischen von Almuth Münch und Sibylle Schmidt übersetzt. Die Geschichte hat einen auto­biografischen Kern: Autor Gregory David Roberts war als Drogensüchtiger an Raubüberfällen beteiligt, bevor er nach Indien zog. Gefasst wurde der von Interpol Gesuchte 1990 in Frankfurt am Main, wo er schließlich als Waffenschmuggler lebte. Im Gefängnis Preungesheim fiel seine Entscheidung, den autobiografisch inspirierten Roman zu schreiben. Beinahe 20 Jahre später kam Roberts zurück nach Frankfurt am Main und traf ZEIT-Feuilletonist Adam Soboczynski zum Interview.

 

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