Lieblingsorte in Albanien
Wandertour + Albanien + Outdoor
Der Sprung ins eiskalte Wasser – Debora Schnitzler entdeckt das Trendreiseland Albanien und verrät Ihnen die schönsten Orte ihrer Wandertour:
Dass Albanien kein wirklicher Geheimtipp mehr ist, wurde mir spätestens bewusst, als ich die Flugverbindungen checkte. Von nahezu jedem deutschen Flughafen geht mehrmals die Woche ein Flieger in die albanische Hauptstadt Tirana. Dennoch schaute ich in viele ratlose Gesichter, als ich von meinen Reiseplänen erzählte. Und es stimmt: Die Berge Albaniens sind weniger hoch als die der Schweiz, und la Dolce Vita sucht man an diesem Teil der Adria vergebens.
Warum also nach Albanien? Vielleicht ist Albanien dieser Tage eine der letzten Chancen für eine echte Balkanerfahrung – einsame Wanderwege, türkisblaues Meer und albanische Gastfreundschaft inklusive. Auch kulinarisch wurde ich überrascht: Es gibt Schafskäse in allen Variationen, Suppen und köstlich eingelegtes Gemüse. Vegetarierinnen kommen also auf ihre Kosten. Zur Verdauung einen guten selbstgebrannten Raki. Und wenn Sie den Albanierinnen und Albanern ein Lächeln entlocken wollen, sagen Sie »Danke« in ihrer Landessprache. Das heißt »Faleminderit«. Es gibt keine Kurzform. Aber Sie schaffen das. Ich fürchte allerdings, Sie müssen sich mit Ihrem Albanien-Urlaub beeilen. Die vielen Baustellen lassen darauf schließen, dass man das Land vermutlich schon in wenigen Jahren nicht mehr wiedererkennt.
Apropos beeilen: Was auf Google Maps wie ein Katzensprung aussieht, kann schnell zum Tagestrip werden. Straßen und Verkehr strotzen nur so vor Bereitschaft, endlich der EU beizutreten. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, sollten Sie das wuselige Tirana schnell verlassen. Vielleicht nach einer Kneipentour (angeblich hat Tirana die größte Café- und Bardichte Europas) oder einem Frühstück im Çoko. Es gibt hervorragende Eggs Benedict und frisch gepresste Säfte.
Raus aus der Großstadt, begann der Urlaub für mich so richtig im Norden des Landes – in Shkodra. Genauer im Arti Zanave. In diesem kleinen Restaurant mit leckeren lokalen Speisen hatte ich das erste Mal das Gefühl, angekommen zu sein. Probieren Sie dort unbedingt das Rosenwasser. Von da ging es mit der Fähre über den Koman-See ab in die Berge! Angekommen im Valbona Nationalpark, sollten Sie sich direkt einen der kristallklaren Bergseen für eine Abkühlung suchen. Das nächste Tal von Teth erreichen Sie über den Valbona-Pass – zu Fuß. Auf 1.800 Meter Höhe haben Sie einen super Blick über den Nationalpark. Ich erspare Ihnen die kommenden Tage meiner Reiseroute mit viel bergauf und bergab und komme direkt zu meinem Lieblingsort: Über den Canyon von Grunas gelangen Sie zum türkisesten aller Bergseen, dem »Blue Eye« – einer versteckten Oase mitten in den Bergen. Moskitoschutz und Badezeug nicht vergessen, und dann ab ins eiskalte Wasser.
Ich muss Ihnen gestehen, dass ich meine albanischen Highlights nicht selbst gefunden habe, sondern mit einer Wandergruppe unterwegs war. Nach anfänglicher Skepsis kann ich festhalten: Gruppenreisen können was. Ich habe mich für eine Tour mit dem deutschen Anbieter »Hüttenleben« entschieden, der sich an Outdoor-begeisterte Menschen zwischen 25 und 39 Jahren richtet. Ich würde am liebsten direkt zur nächsten Hüttenleben-Tour los. Aber auch wenn Sie sich dieser Altersgruppe nicht zugehörig sind, finden Sie ganz sicher eine andere Wandergruppenreise. Alt und Jung sind in den albanischen Bergen gleichermaßen anzutreffen, und ich könnte nicht sagen, wer auf dem Gipfel die bessere Figur gemacht hat.
Über Debora Schnitzler:
Viele von Ihnen haben meine Kollegin Debora Schnitzler vielleicht bereits erkannt. Jeden Donnerstag schreibt Sie im Literaturnewsletter »Was wir lesen« von spannenden Büchern und lesenswerten Autoren. Wenn Sie ihr Gesicht noch nicht kennen, melden Sie sich hier kostenlos zum Newsletter an. Wenn Debora Urlaub macht, wird in der Regel nicht nur gelesen – es wird aktiv und abenteuerlich. Vor Kurzem wanderte Sie mit einer fremden Reisetruppe durch das Trendreiseland Albanien und schreibt Ihnen hier von albanischen Nationalparks und eiskalten Bergseen.
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