Fünf Lieb­lings­or­te im Ap­pen­zell

Appenzellerland + Schweiz + Berge + Wandern

© Christian Regg on Unsplash

 

Im Spätsommer reiste die Kunsthistorikerin Petra Schaefer von Venedig ins Appenzellerland, der Heimat ihrer Mutter. Für unseren Newsletter machte sie sich inmitten der grünen Berglandschaft auf den Weg zu ihren Lieblingsorten:  

Als Kind warf ich beim Wandern im Appenzeller Alpstein nur rasch einen Blick auf den Äscher, denn die nahende Bärenhöhle an der Eremitenkapelle Wildkirchli war viel spannender. Aber bei meiner letzten Tour über die Alp Bommen war ich von dem atemberaubenden Blick ins Alpenmassiv, das bis hoch zum Säntis führt (2501,9 m ü. M.), begeistert. Wer sich länger im Kanton Appenzell Innerrhoden aufhält, lernt Land und Leute kennen, die authentisch, heimatliebend und traditionsverbunden sind. Am besten kehrt man im Weissbad in die Loosmühle ein, die als Bäckerei, Hotel Garni und Gasthaus ein Dreh- und Angelpunkt am Fuße des Alpsteins ist. In der holzgetäfelten Stube treffen sich die Appenzeller zum Jass-Kartenspiel und an jedem ersten Freitag im Monat zur Stobete, dem fröhlichen Tanznachmittag mit Streichmusik. Das nahe gelegene Hotel Hof Weissbad dagegen bietet mit dem Speisesaal »Flickflauder« moderne Architektur und eine »Gault & Millaut«-prämierte Küche.

Aber auch kulturell gibt es im Glandenstein, dem »End de Wölt«, einiges zu sehen. Der Appenzeller Künstler Roman Signer realisiert hier seine berühmten Aktionen, und im Hotel gibt es ortsbezogene Installationen und großformatige Fotografien seiner Wasser-, Schnee- und Feuer-Spektakel zu sehen. Weitere erstklassige Innerrhoder Kunst bietet in der Kantons­hauptstadt Appenzell die »Station« der versierten Kunst­vermittlerin Agathe Nisple. Neben den eindrücklichen Schwarz-Weiß-Porträts archetypischer Einheimischer aus den 1970er-Jahren von Emil Grubenmann zeigt sie starke aktuelle Positionen von Luzia Broger, Eva Hensel und Stefan Inauen. Zum Flanieren über die Hauptgasse mit den reich dekorierten Häuser­fassaden aus dem 16. Jahrhundert empfehle ich noch ein Flauder-Sorbet to go. Diese kleine Köstlichkeit gibt es in der blumig-frisch designten Flauderei.

Über Petra Schaefer:

Ihr Appenzeller Großvater Josef Koller genannt Maredli wurde in den 1960-er Jahren von der damals in Paris tätigen Innerrhoder Künstlerin Roswitha Dörig porträtiert. Von Klein auf kunstbegeistert, berichtet Petra Schaefer seit 2010 als freie Korrespondentin für die »Weltkunst«, das Kunstmagazin der ZEIT, aus Venedig, zuletzt auch über die Installation im Dogenpalast von Anselm Kiefer.

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Wei­te­re Lieb­lings­or­te in den Ber­gen:

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