Fünf Lieb­lings­or­te in Lü­beck

Lübeck + Wochenendtrip + Café + Ausflug

© Johannes Krupinski on Unsplash

Lilli Gavrić verrät Ihnen hier ihre fünf Lieblingsorte in Lübeck, die Sie garantiert fußläufig abspazieren können:

 

Wenn ich bei Freunden in Lübeck zu Besuch bin, zieht es mich oft zum öffentlichen Sportpark. Dann schnüre ich meine Laufschuhe, biege gen Sport­zentrum Falkenwiese entlang der Tennisplätze ab und drehe dort meine Runden. Jogge auf dem typisch rot-weißen Laufbahnboden den Beach­volleyballfeldern mit der Wakenitz im Rücken entgegen. Sand, Wasser, Grün – alles da. Das Grün ist Kunst­rasen, den probiere ich hinterher direkt aus, strecke alle viere von mir und liege weich gebettet, tief atmend einfach nur da. Der blaue Himmel und ich – sonst nichts. Bis auf den Typen, der es ernst meint und zwischen Klimmzugstange und Liegestütz hin und her wechselt – und den Springseil-Mädels. Ich stelle aus dem Augenwinkel fest, dass ihr Seil irgendwie besser schwingt als meins, mache mir im Kopf eine Notiz dazu und träume weiter vor mich hin. Unter anderem vom Frühstück, mein Magen knurrt.

Das ruft mich in entgegengesetzte Richtung in die Altstadt und die Fleisch­hauerstraße, in der gerade viel passiert. Über die große Klug­hafenbrücke und den Kanal hinweg – hier bleibe ich kurz stehen, genieße die Aussicht und seufze – und die Altbau Gassen hinauf. Am blauen »Pausenbrot«­-Häuschen vorbei, halb Comic­laden, halb Schul­kiosk mit Kakao für einen Euro, wie es das alte Schild verrät. Vorm »Uter« ange­kommen, warten Pancakes und Eier, gegen­über Menschen auf Eis vom »Soulmates«, die Schlange reicht mir bis vor meine Füße. Ich beobachte eine Weile zufrieden kauend das Ge­schehen, zücke meine Zeitung, bevor ich mich Stunden des Glücks später frage, wohin jetzt?

Ein paar Meter weiter zu »Cycle Roasters«, weil ein Kaffee geht immer. Oder in den kleinsten Wäsche- und Seifenladen zwei Querstraßen nebenan mit Südfrankreich-Flair, weil eine Seife geht immer. Oder ins sonnige Viertel an der Ober­trave, an dessen Ufer ein schwimmendes Bett steht, weil ein Bett geht nun wirklich immer, nicht nur im Kornfeld. Ansonsten findet sich das auch woanders, zum Beispiel in dem kleinen, familiengeführten Hotel Die Reederin.

Ach, das entscheide ich dann. Denn für all das müsste ich ja aufstehen. Noch aber liege ich hier an meinem Lieblingsort, auf dem grünen Kunstrasen, weich gebettet, über mir der blaue Himmel und sonst nichts.

»Pausenbrot«­-Häuschen
© Lilli Gavrić
Die Wakenitz
© Lilli Gavrić
© Cecil Arp

Über Lilli Gavrić:

Die Hamburgerin Lilli Gavrić arbeitet als freie Autorin und schreibt in erster Linie Geschichten über Food und Urban Cycling. Für die ZEIT sammelte sie hier ihre liebsten Radstrecken durch die Hansestadt, denn nebenbei flitzte sie längere Zeit als Fahrradkurierin durch die Stadt. Außerdem finden allen Hamburgerinnen und Hamburger, die weiterhin im Homeoffice sitzen und nur wenig Zeit zum Kochen haben, hier acht gute Tipps von Lilli für gesunde Mittagessen aus Hamburgs Profi-Küchen. Wenn Sie mehr von ihr lesen möchten, schauen Sie doch mal hier auf ihrer Homepage vorbei.

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Wei­te­re Lieb­lings­or­te im Nor­den Deutsch­lands:

Sie haben auch Tipps für Lübeck und Umgebung? Schreiben Sie gerne in die Kommentare:

2 Kommentare

Getrudis Stork am 06. April 2022 um 19.32 Uhr:

Gibt es was interessantes über den klützer Winkel? Würde mich freuen😊

A. Richter am 29. November 2023 um 08.30 Uhr:

Wie sieht’s mit den Filmsets in Lübeck aus? Besten Dank.
Und über Lüneburg? Gibt’s da auch eine Empfehlung?

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