Fünf Lieb­lings­or­te in Em­den

Ostfriesland + Kunsthalle + Gewässer + Emden

© Carolin Alberts

Ilka Erdwiens von der Kunsthalle Emden verrät Ihnen, wo ihr liebster Mittagstisch zu finden ist und wo man in Emden am besten Live-Musik erleben kann:

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Emden, den sie regelmäßig besuchen?

Definitiv das »Middelmantje«, eine Landzunge im Emder Außenhafen. Hier kann man durch­atmen und hat einen traumhaften Blick auf den Dollart und die gegenüberliegenden Niederlande. Das »Middelmantje« zwischen Land und Meer ist ein Ort für die Seele, zum Entspannen und Nachdenken. Auf der anderen Hafenseite geht derweil der betriebsame Arbeits­alltag weiter: An manchen Tagen beobachtet man dort, wie im Sekunden­takt in Emden gebaute Autos in riesige Schiffe gefahren und in alle Welt transportiert werden.

 

Haben Sie einen Tipp für einen andersartigen Blick auf die Stadt, den nur wenige kennen?

Vom Türmchen auf dem Emder Landesmuseum am Delft hat man einen einzigartigen Blick über den alten Binnen­hafen und die Stadt. Einen so hohen Aussichts­punkt findet man im flachen Ostfriesland sonst wohl nirgends!

 

Wo lassen sich in Emden Kunst und Kultur besonders gut erleben?

Emden hat ein ungewöhnlich breit gefächertes Kulturleben – von vielen großen Konzerten und Veranstaltungen, über wissenschaftliche Tagungen bis hin zum platt­deutschen Laientheater und Live-Bands der hiesigen »Bunker-Szene«. Diese Fülle ist vor allem dem privaten Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger zu verdanken. In diesem Jahr wird es auch einen städtischen Kultur­sommer geben. Ich empfehle Ihnen einen Blick in den Veranstaltungskalender der Stadt, dort finden Sie alle spannenden Events.

© Moritz Hesping
© Moritz Hesping

Und wohin sollten wir gehen, um die regionale Küche zu genießen?

Meine Empfehlung ist natürlich unser wunderbares Museumscafé »Henri’s«, genau gegenüber der Kunsthalle, mit Sonnenterrasse an der Gracht. 😉 Das als integratives Projekt geführte Lokal hat ein engagiertes junges Küchenteam, das neben dem legendären Mittagstisch (Geheimtipp!) auch immer einige regionale Spezialitäten anbietet.

Außerdem hat in Emden die Heringsfischerei eine jahrhundertealte Tradition. Darum gibt es hier auch die besten Matjes! Das sage ich nicht nur, weil die Familie unserer Stifterin Eske Nannen in ihrer Böttcherei die Fässer für das Einlegen der jungen Heringe hergestellt hat. Ich liebe Emder Matjes und freue mich, dass sie heutzutage fast auf jeder Speisekarte und in den meisten Imbissstuben auf der Karte stehen – am allermeisten beim Fischimbiss am Hafentor, einem mobilen Verkaufswagen direkt am Delft, also mitten in der Stadt am Hafen.

 

Ein letzter Tipp zum Ruhe tanken?

Die »Knock« – eine kleine Landspitze an der Emsmündung, etwa 15 km nordwestlich von der Seehafenstadt Emden entfernt. Hier gibt es nicht nur lange Deiche und einen kleinen Sandstrand in fast völliger Abgeschiedenheit. Baden ist wegen der Strömung nicht möglich, aber man kann hier oft wagemutige Kite- und Windsurfer beobachten, picknicken und in der Sonne entspannen.

Über Ilka Erdwiens:

Ilka Erdwiens ist bereits seit 1987 als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit in der Kunsthalle Emden tätig. Sie selbst wohnt in der Nachbarstadt Aurich und liebt ihren Weg zur Arbeit durch die weite ostfriesische Landschaft, den sie im Sommer am liebsten mit dem Rad zurücklegt. Aktuell können Sie in der Kunsthalle die Ausstellung »Ein Bild der Zeit. Expressionismus in Film und Kunst« besuchen.

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