Fünf Lieb­lings­or­te in der Graf­schaft Suf­folk

England + Nordsee + Küste + Urlaub

© David Tip on Unsplash

 

Inez Sharp empfiehlt einen britischen Sommer in Suffolk, genauer gesagt an der Nordsee in Aldeburgh – berühmt fürs Baden, Angeln und für Benjamin Britten:

 

Aldeburgh, ein Badeort an Englands Ostküste, ist ein Stück vom Paradies für mich. Schon die Anreise mit dem Zug durch die flache, weite Landschaft von Suffolk unter einem schier endlosen Himmel löst ein Gefühl von Freiheit aus. Die Kleinstadt – etwa 140 Kilometer nordöstlich von London – liegt an einem breiten Kies­strand. Um ein Bad in der Nordsee richtig zu genießen, sind hier Bade­schuhe nötig, auch »salt­water sandals« genannt. Um Aldeburgh richtig kennenzulernen, sollte man Moot Hall aufsuchen. Das Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert liegt an der Strand­promenade. Heute ist es ein Stadt­museum und zeigt die Geschichte von Alde­burgh vom Fischer­dorf bis zur Glanzepoche als viktori­anischer Badeort. Danach kann man einmal um die Ecke biegen, die High Street entlanglaufen und sich eine Portion Fish and Chips beim Alde­burgh Fish & Chip Shop holen. Ein geschütztes Stück Strand findet man dann am South Look­out: Der Aussichtsturm, heute eine ver­winkelte Kunstgalerie, diente einst als Refugium für Künstler und Schriftsteller, unter anderem für Laurens van der Post, der oft die Sommermonate im Lookout-Turm verbrachte. Aldeburgh und die Dörfer im Umfeld haben schon lange kreative Menschen angezogen. Der Komponist Benjamin Britten ließ in den 1960er-Jahren ganz in der Nähe in einem alten Mälzerei­gebäude eine einzigartige Konzert­halle einrichten. In dem inzwischen zu einem Kunst­zentrum erweiterten Areal findet jedes Jahr das »Aldeburgh Festival of Music and the Arts« statt. Das Programm ist eine eklektische Mischung aus klassischer und moderner Musik. Es wäre kein richtiger englischer Urlaub ohne ein bisschen Exzentrik, und die wird in Thorpeness, einem Dorf nördlich von Aldeburgh, geboten. Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute da ein Architekt namens Stuart Ogilvie ein Fantasie­dorf mit einem See im Stil von Peter Pan. Für Kinder und solche, die es gerne noch wären, empfiehlt es sich, ein Boot zu mieten und eine Tour über den See und zu seinen Inseln zu machen. Hungrige Abenteurer können dann, zurück in Aldeburgh, im Restaurant The Lighthouse bei Salat mit frischen Meeres­früchten den Kind­heits­erinnerungen noch ein bisschen nach­spüren.

Über Inez Sharp:

Inez Sharp ist Chefredakteurin des englischen Sprachmagazins »Spotlight« von ZEIT SPRACHEN. In jeder Ausgabe gibt es fundiert recherchierte Artikel, die spannende Einblicke in die englischsprachige Welt erlauben und dazu Übungen und Lernhilfen. Die aktuelle »Spotlight«-Aus­gabe können Sie hier gratis lesen. Die Britin Inez Sharp war unter anderem als Englisch­lehrerin und Übersetzerin sowie als Moderatorin des Bayerischen Rundfunks tätig. In diesem Video spricht sie äußerst kurzweilig über ihre britische Muttersprache. Das Video eignet sich übrigens auch sehr gut, um das eigene Hör­verständnis zu testen.  

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