Fünf Lieb­lings­or­te in Ma­drid

Spanien + Städtetrip + Kultur + Kulinarik

© Alex Vasey on Unsplash

 

Pulsierende Stadtviertel, traditionelle Tavernen und grüne Parkspaziergänge – hier lesen Sie Leandra Pérez’ Insider-Tipps für einen Ausflug nach Madrid:

Ich komme aus Madrid, aber wie die meisten Madrileños bin ich nicht in Madrid geboren und lebe auch schon lange nicht mehr dort. Aber im Herzen bin ich Madrilenin, denn ich bin dort aufgewachsen in einer besonderen Zeit, die mich geprägt hat. Es waren die Achtzigerjahre, die Stadt befreite sich von den dunklen Zeiten der Franco-Diktatur und entdeckte die Freiheit. Es war die Zeit der kulturellen Revolution, der »Movida«: Es sprudelte vor Kreativität. Der Filmregisseur Pedro Almodóvar drehte in jener Zeit seine ersten Filme. Was mich an Madrid fasziniert, ist der Himmel. Viele Städte haben einen Strand, Madrid hat einen Himmel: durchsichtig und plastisch, man könnte die Wolken umarmen. Das kann man am besten nachempfinden, wenn man von einer der vielen Dachterrassen auf die Stadt sieht, so etwa von der Terrasse des Círculo de Bellas Artes, in der Alcalá-Straße. Von dort aus hat man eine beein­druckende Aussicht über die Stadt.

Dann laufe ich gerne in den Retiro-Park, genannt die Lunge von Madrid. Und wenn ich schon im Zentrum bin, gehe ich gerne ins lebendige, bunte Stadtviertel Chueca zum Aperitif, einer Gepflogen­heit der Madrilenen. An der Plaza de Chueca trinke ich einen Vermuth und esse eine Tapa in einer der vielen Tabernas. Das ist typisch spanisch: das Ritual »von einer Bar in die nächste«, ohne un­bedingt essen zu gehen. Man trinkt etwas, dazu gibt es eine Tapa, und dann geht man in die nächste Bar. Und wenn ich doch mal ins Restaurant gehen möchte, dann habe ich viele Optionen: galizische, baskische, andalusische Restaurants, aber nicht vor 21 Uhr. Traditionelle madrilenische Küche? Patatas bravas im Barrio de las Letras, nahe der Puerta del Sol. Um die Plaza Mayor herum gibt es alte traditionelle Restaurants, allerdings sind diese meistens überlaufen. Das sollte man wissen. Ruhiger, aber alles andere als langweilig, ist es im multikulturellen Viertel Lavapiés – sehr beliebt bei Künstlern. Abends pulsiert das Leben in seinen Gassen, exotische Restaurants und tradi­tionelle Tavernen leben nebeneinander.

Ganz das Gegenteil von Lavapiés ist das elegante Barrio de Salamanca: Fassaden aus dem 19. Jahrhundert, Botschaften, Modedesigner. Im Salamanca-Viertel findet man immer das Feinste, aber mit Flair. Und wenn ich dem Trubel der Stadt entfliehen will, muss ich nicht weit fahren: In der Casa de Campo, Madrids größtem Park im Südwesten der Stadt, kann ich zwischen alten Zedern, Steineichen und Eschen stundenlang spazieren gehen oder einfach nur in den Madrider Himmel gucken.

Über Leandra Pérez:

Leandra Pérez ist Chefredakteurin des spanischen Sprachmagazins »Ecos« von ZEIT SPRACHEN. In jeder »Ecos«-Ausgabe gibt es fundiert recherchierte Artikel, die spannende Einblicke in die spanischsprachige Welt erlauben – die Redaktion zeigt Ihnen die schönsten Orte, beeindruckende Kulturen und kulinarische Besonder­heiten. Ganz nebenbei verbessern Sie zudem umfassend Ihr sprachliches Know-how durch Wortschatz-, Grammatik- und Vokabel­übungen. 

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