Lieb­lings­or­te in Can­nes

Cannes + Côte d’Azur + Französische Riviera

»Wer Glück finden möchte, der folge seiner Sehnsucht.« Wenn ich der Logik dieser alten Volksweisheit folge, dann liegt mein Glück in Südfrankreich. Zwischen den Bergen der Provence und den Stränden der Côte d’Azur:

 

Zu erklären, in was für einen Bewusst­seinszustand mich dieses Fleckchen Welt verfrachtet, fällt mir schwer, deswegen nehme ich Sie heute mit auf einen Ausflug zwischen Pinien­bäumen, Grill­enzirpen, Croissants und Meeres­rauschen.

Unser Ziel: Cannes! Wir lassen uns mit dem Taxi an dem weltberühmten Boulevard de la Croisette absetzen, der Flanier­meile direkt am Strand. Nachdem wir eine ordent­liche Portion Meeres­luft eingeatmet haben, laufen wir Richtung Altstadt – es geht zum Marché Forville. Hier findet sich unter einem Dach alles, was die Provence für die Gaumen­freuden zu bieten hat. Wir besorgen uns ein paar eingelegte Tomaten und Arti­schockenmus beim Oliven­stand in der Mitte des Markts (eine Offen­barung, glauben Sie mir) und setzen uns dann ins Café La Cannoise des Cafés et Thés, welches direkt am Markt gelegen ist. Ein kleiner Café au Creme und das erste Croissant des Wochen­endes bringen hier pures Glück!

Vom Marché Forville kann man anschließend wunderbar durch die Gassen der Alt­stadt schlendern. Ein guter Start­punkt ist die historische Einkaufs­straße Rue Meynadier, auf der Sie kleine inhabergeführte Shops, Patisserien und Traiteurs finden, die südfranzösische Gerichte verkaufen. Langsam duftet die ganze Rue Meynadier nach Käse, ein gutes Zeichen, denn das heißt, zur Fromagerie Céneri ist es nicht mehr weit. Hier kaufen die echten Cannois ihren Käse, zu Recht! Falls Ihnen jetzt aber eher nach etwas Süßem ist, empfehle ich Ihnen unbedingt die Maca­rons von Jean-Luc Pelé.

Für die Mittagszeit zieht es uns zurück ans Wasser. Am öffentlichen Strand am Boulevard Eugène Gazagnaire müssen wir keine teure Liege zahlen und haben einen wunder­schönen Blick auf die kleinen Inseln Île Saint Marguerite und Île Saint Honorat. Wer möchte, kann sich hier ein Stand-up-Paddleboard mieten.

Leicht angebräunt geht es zum Mittag­essen ins Bijou Plage, das nur wenige Gehminuten vom öffentlichen Strand entfernt ist. Hier gönnen wir uns eine vege­tarische Pizza mit Auber­ginen und Zucchini. Köstlich!

Den Nachmittag nutzen wir für ein wenig Kultur­programm. Wir fahren hierfür nach Le Cannet. Nördlich von Cannes und zwei­einhalb Kilo­meter von der Mittel­meerküste entfernt liegt die kleine südfranzösische Gemeinde. Hier zog es 1926 schon den berühmten Impressionisten Pierre Bonnard hin. Bis zu seinem Tode im Jahr 1947 lebte und malte er hier einige seine schönsten Werke und war für die Menschen in Le Cannet vergleichbar mit Monet oder Picasso. Daher wurde dem Künstler 2011 ein Museum im Herzen der malerischen Stadt gewidmet – ein Besuch lohnt sich!

Danach bewegen wir uns in Richtung der Altstadt und spazieren durch romantische Gassen, vorbei an einer alten Kirche und hoch hinauf bis zu einem kleinen Platz an der Rue St. Sauveur. Hier liegen drei Restau­rants eng aneinander auf einem Hügel. Die Sicht zeichnet uns ein pittoreskes Bild mit Blick auf die Stadt, bis nach Cannes und raus aufs Mittel­meer. Im A Casetta können Sie sich hier von korsischen Spezialitäten verwöhnen lassen. Oder aber Sie folgen mir den Berg runter bis an Cannes’ Croisette, denn für unsere Familie ist traditionell der erste Abend in Cannes stets gesetzt durch das ewig gleiche kuli­narische Vergnügen: Chez Astoux! Hier gibt es – unserer Meinung nach – die besten Austern in ganz Cannes und einen vorzüglichen Loup de Mer (Wolfs­barsch). Eine Flasche Rosé dazu, und wir könnten glücklicher nicht ins Bett fallen!

 

Über Vida ter Hazeborg:

Die gebürtige Hamburgerin Vida der Hazeborg reist seit ihrer Kindheit regelmäßig mit ihrer Familie in die Küstenstadt an der französischen Riviera und hat die Provence quasi zu ihrer zweiten Wahlheimat gemacht. Wenn Vida Sie nicht gerade durch die Straßen Cannes’ schlendern lässt, führt sie gemeinsam mit ihrem Bruder einen Online­shop für handgefertigte Teppiche und Kelim: Rugtales.

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