Sechs Lieblingsorte im Ruhrgebiet
Ruhrgebiet + Fahrrad + Kultur + Wochenende
Vom Landschaftspark Duisburg-Nord bis zum Musiktheater in Gelsenkirchen – Simone Sondermann nimmt Sie mit zu ihren sechs Lieblingsorten im Ruhrpott:
Als ich noch ein Kind war, stöhnte mein Vater immer auf, wenn er in der Arendahls Wiese die stinkenden Wolken witterte, die über uns hinwegzogen. Meine Großmutter wohnte hier, doch von Wiese war da wenig zu sehen. Es war das Reich der Zeche Zollverein nebst zugehöriger Kokerei, die zwar vielen Menschen im Essener Norden Arbeit gab, aber leider auch die Luft verpestete. Heute ist sie die größte Attraktion des Ruhrgebiets, Unesco-Welterbe und mit den modernen Museen und der Folkwang-Universität inmitten der alten Mischanlagen und Fördertürme so schick, dass manchen schon der raue Charme vergangener Tage fehlt. Im Sommer gibt es ein Schwimmbad auf dem Gelände, im Winter eine Eisbahn. Ein ebenso beeindruckendes Pendant zum Zollverein ist der Landschaftspark Duisburg-Nord, ein stillgelegtes Hüttenwerk.
Durch diesen rostigen Industrieparcours im Osten des Ruhrgebiets zu streifen macht einfach Spaß. Man erreicht den Park auch gut mit dem Fahrrad. Der Emscherkunstweg, den ich kürzlich für die Weltkunst erkundet habe, führt an ihm vorbei. Überhaupt hat das Ruhrgebiet kulturell sehr viel zu bieten, allen voran gute Museen. Das schönste ist für mich das Museum Quadrat im Bottroper Stadtpark, das dem Bauhaus-Maler Josef Albers gewidmet ist. Fabelhafte Kunst am Bau bietet das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen mit seinem tiefblauen Schwammrelief von Yves Klein. Und das coolste Fußballstadion steht in Bochum: Allein die Stadionhymne von Herbert Grönemeyer ist den Besuch der Betonschüssel wert.
Über Simone Sondermann:
Simone Sondermann ist Textchefin der Weltkunst und häufig unsere erste Anlaufstelle, wenn es um Kunst- und Kulturtipps geht. Kein Wunder also, dass Sie von Simone hier im Newsletter schon einiges gelesen haben: von den besten Länderpavillons der Venedig-Biennale bis hin zu den schönsten Ausstellungen im August. Zuletzt erkundete die Kunstkennerin den Emscherkunstweg mit dem Fahrrad – das grüne Naturerlebnis bietet Schönheit und Witz an unerwarteten Orten und führt zu Museen am Wegesrand. Und wenn Sie noch mehr zum Thema lesen wollen, sichern Sie sich doch hier eine Gratis-Ausgabe der WELTKUNST.
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