Zehn Lieb­lings­or­te in Frank­furt am Main

Hessen + Wochenendausflug + Stadt + Kultur

© Frankfurt Photographer on Unsplash

 

Wo es die beste regionale Küche in Frankfurt gibt und welche Orte Sie nicht verpassen sollten, wenn Sie für 24 Stunden in der Stadt sind, verrät Ihnen Mark Schiffhauer: 

 

Hast du einen Lieblingsort in Frankfurt?
Eindeutig der Erzeugermarkt auf der »Konsti« (Konstablerwache). Hier bieten jeden Donnerstag und Samstag lokale Produzenten aus Frankfurt und dem Umland ihre regionalen Produkte an. Es gibt Frankfurter Spezialitäten wie Handkäse, grüne Soße und Äppelwoi sowie das einzigartig gute Sauerteigbrot von Gudrun, die noch in einem kommunalen Backhaus in der Wetterau mit Holzfeuer backt. Natürlich geht man nicht zur zum Einkaufen auf den Erzeugermarkt, sondern auch – und manche ausschließlich – zum Essen und »Babbeln« bei einem »Schoppen«.

Wo gibt es deiner Meinung nach die beste regionale Küche?
Mit »regionaler Küche« ist in Frankfurt in der Regel eine Apfelweinwirtschaft gemeint, die Äppelwoi ausschenkt und wo es traditionelle Frankfurter Gerichte wie Rippchen mit Kraut, grüne Soße oder Handkäs‘ mit Musik gibt. Jeder Frankfurter und jede Frankfurterin hat da natürlich seine Favoriten, allein der Frage, welches Lokal aus Pimpinelle, Petersilie, Kresse, Schnittlauch, Borretsch, Sauerampfer und Kerbel die beste grüne Soße mischt, widmet die Stadt im Sommer ein ganzes Festival. Dennoch: Das Lorsbacher Thal in Alt-Sachsenhausen ist mein Favorit. Frank Winkler und sein Team haben nicht nur hervorragendes regionales Essen, sondern keltern heute als eines der letzten Lokale ihren Apfelwein noch selbst.

Und wo kann man anschließend noch einen Drink nehmen?
Nach ein paar Bembeln Apfelwein und ein bis zwei »Mispelchen« (Calvados mit eingelegter Mispel) ist man eigentlich reif fürs Bett. Wer trotzdem weiter und das echte Frankfurt erleben will: Ab ins Bahnhofsviertel in die Bar Plank. Gibt’s schon länger, trotzdem noch einer meiner Lieblingsorte.

Hast du Tipps für Kunst- und Kulturbegeisterte?
Klassiker sind natürlich die Schirn Kunsthalle und das Städel, aber wer es weniger etabliert mag, sollte sich unbedingt das Atelier Frankfurt anschauen, ein ehemaliges Lagerhaus im Ostend, das auf sechs Stockwerken über 130 Ateliers und 200 Künstler:innen beherbergt. Von dort unbedingt beim Künstlerkollektiv Familie Montez in den denkmalgeschützten Rundbögen der Honsellbrücke vorbeischauen und checken, welche Künstler:in gerade ausstellt. Direkt gegenüber sind auch der Skatepark und das »Venice Beach« von Frankfurt, alles am Fuße des EZB-Towers und mit Blick auf die Skyline. Mehr Frankfurt geht nicht.

Wenn Freunde 24 Stunden in der Stadt wären, was sollten sie nicht verpassen?
Einmal auf den Domturm klettern, nach 300 Stufen Aufstieg gelangt man auf die Aussichtsplattform in 66 Meter Höhe, von dort hat man einen tollen Blick auf die Skyline, den Main und den Taunus. Der Bethmannpark ist einer der schönsten Parks in Frankfurt. Unbedingt hingehen. Und wer gern tanzen geht und elektronische Musik mag, muss natürlich ins Robert Johnson, einen der besten Clubs überhaupt. Eigentlich in Offenbach, aber hey …

Hast du abschließend noch einen Ausflugstipp fürs Umland?
Mit dem Fahrrad an der Nidda entlang zum Obsthof Schneider in Nieder-Erlenbach radeln. Dort kultiviert Andreas Schneider alte Apfelsorten und keltert daraus unter anderem sortenreine Apfelweine. Man kann dort herrlich unter Apfelbäumen sitzen und vespern; insbesondere während der Apfelblüte ein wunderbarer Ort.

Dr. Mark Schiffhauer

Über Mark Schiffhauer:

Unser Kollege Mark Schiffhauer lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Während er im Arbeitsleben als Chief Creative Officer für die ZEIT tätig ist, trifft man ihn während seiner Freizeit meist auf dem Rad an. Für sein kommendes Lebensjahr nimmt er sich dafür sogar zwei Monate Auszeit von der Arbeit, um mit einem Freund über die Alpen nach Slowenien zu radeln.

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Wei­te­re Lieb­lings­or­te in Deutsch­land:

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