Innovation und Regulierung: die Rolle von Politik und Wirtschaft bei der Lösung der großen gesellschaftlichen Aufgaben
Referent:innen

Prof. Dr. Knut Blind war zwischen 1996 und 2010 am Fraunhofer ISI als Projekt- und Abteilungsleiter tätig, bevor er ab Oktober 2019 als Leiter des Geschäftsfelds Innovation und Regulierung an das Fraunhofer ISI zurückgekehrt ist. Zwischen 2010 und 2019 war er in der Innovationsabteilung des Fraunhofer Instituts für Offene Kommunikationssysteme als Projektleiter beschäftigt. Seit 2006 leitet er parallel das Fachgebiet Innovationsökonomie an der Technischen Universität Berlin. Zwischen 2008 und 2016 hatte er auch den Stiftungslehrstuhl für Standardisierung an der Rotterdam School of Management der Erasmus Universität Rotterdam inne.
Seine Forschungsschwerpunkt liegen in der Analyse des Zusammenhangs zwischen Regulierung und Innovation. Konkret befasst er sich zum einen mit den Auswirkungen regulativer Rahmenbedingen auf das Innovationsverhalten von Unternehmen, welches er sowohl auf der makroökonomischen als auch auf der mikroökonomischen Ebene untersucht. Zum anderen analysiert er die Standardisierung als Form der Selbstregulierung in formalen Institutionen, aber auch in Konsortien als Technologietransferkanal im Kontext von Forschung und Entwicklung, aber auch im Zusammenhang von öffentlicher Beschaffung, Clusterförderung und staatlicher Regulierung als weiteren Instrumenten der Innovationspolitik. Schließlich liegt ein weiterer Forschungsschwerpunkt im Bereich geistiger Eigentumsrechte von Patenten bis hin zu Open Source Lizenzen.

Claudia Oeking ist ausgebildete Radiojournalistin, studierte Betriebswirtschaft in Ravensburg und graduierte in Gießen zum MBA. Ihre Karriere begann sie 2001 als Volontärin bei HIT-RADIO ANTENNE 1, bevor sie in die Pressestelle der Landesregierung im Staatsministerium Baden-Württemberg wechselte.
Nach Abschluss ihres Studiums war sie zunächst für EnBW Kernkraft in der Kommunikationsabteilung tätig, deren Leitung sie später übernahm. Seit 2013 ist sie bei Philip Morris und hatte in dieser Zeit verschiedene leitende Positionen im Kommunikationsbereich in Deutschland und Österreich inne. Zuletzt verantwortete sie für Philip Morris International als Director External Affairs Innovation globale Kooperationen mit Start-ups und die Stärkung der Innovationskraft des Unternehmens.
Seit August 2019 ist Claudia Oeking als Director External Affairs für die gesamte Außendarstellung des Unternehmens zuständig, darunter fallen die Leitung der Bereiche Communications, Regulatory Affairs sowie Scientific & Medical Affairs als auch Fiscal Affairs, CSR und Ilicit Trade Prevention. Sie ist außerdem Mitglied der Geschäftsführung der Philip Morris GmbH.

Sebastian Pfotenhauer ist Co-Direktor des Munich Center for Technology in Society (MCTS) und Carl von Linde Professor für Innovationsforschung an der Technischen Universität München. Als STS-Forscher mit Schwerpunkt Innovationspolitik umfassen Sebastians Forschungsinteressen u.a. regionale Innovationskulturen und Innovationsstrategien, Fragen von Governance und Ethik in Bezug auf neue Technologien, ko-kreative und verantwortungsvolle Innovationspraktiken, die globale Zirkulation des Silicon Valley-Modells, sowie lokaler Kapazitätsaufbau in Wissenschaft und Innovation. Sebastian leitet die Gruppe Innovation, Society and Public Policy am MCTS und der TUM School of Management. Er ist Sprecher des BMBF-Zukunftsclusters MCube („Münchner Clusters für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen”), einer 45-Millionen Euro Flaggschiff-Initiative für nachhaltige Mobilitätsinnovation mit mehr als 50 regionalen Partnern. Er ist ebenfalls als Koordinator des EU-Projekts SCALINGS (“Scaling up co-creation: Avenues and Limits for Integrating Society in Science and Innovation”) – einem mit 4 Millionen Euro dotierten Projekt, das die Nutzung neuer kollaborativer Innovationsformate wie Reallabore und Pre-Commercial Procurement in den Bereichen Robotik, autonomes Fahren und urbane Energiesysteme in 10 Ländern untersucht. An der TU München koordiniert er zudem das Master-Programms “Responsibility in Science, Engineering and Technology” (RESET) als Teil des Elitenetzwerks Bayern.
Vor seiner Zeit an der TU München war Sebastian Research Scientist und Lecturer am MIT Technology & Policy Program und dem MIT Sociotechnical Systems Research Center sowie Fellow am Harvard Program on Science, Technology and Society. Sebastian arbeitet regelmäßig als Berater im Bereich Innovationspolitik für Regierungen und internationale Organisationen (z.B der OECD). Seine Arbeiten sind unter anderem in den Journalen Social Studies of Science, Research Policy, Nature, Science Technology & Human Values und Issues in Science and Technology erschienen. Sebastian absolvierte seinen M.Sc. in Technology Policy am MIT und seine Promotion in Physik an der Universität Jena, und erhielt zudem Postdoc-Training in STS und Innovation Policy am MIT und Harvard. In seiner Freizeit spielt Sebastian Geige, verbringt Zeit in Mexiko und liest (zum Spaß). Er twittert über alles (Un)Mögliche zum Thema Innovation und Gesellschaft unter @smpfotenhauer.

Marcus Rohwetter, Jahrgang 1973, ist Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT. Schon sein Jurastudium finanzierte er mit journalistischer Arbeit, damals für das ZDF. Später besuchte er die Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten und wechselte von dort zur ZEIT. Heute befasst er sich mit Unternehmens- und Verbraucherthemen, oft im Grenzgebiet zwischen Wirtschaft und Recht. In seiner wöchentliche Kolumne „Quengelzone“ rechnet er jede Woche mit den Exzessen der modernen Konsumgesellschaft ab. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik und dem Helmut Schmidt-Journalistenpreis.

Diese Session ist Teil der digitalen Themenwoche
Grundlagenforschung trifft angewandte Forschung: Wie lösen wir die Weltprobleme? Und wie bleibt der Wissensstandort Deutschland wettbewerbsfähig?
Unter diesen Leitfragen lädt die ZEIT Verlagsgruppe vom 17. bis 21. Mai führende Forscher*innen, Wirtschaftsvertreter*innen und Politiker*innen zu einer digitalen Themenwoche ein, in der wir der Frage nachgehen wollen, wie Wissenschaft & Forschung an der Lösung der dringlichen Weltprobleme arbeiten.