Fünf Lieblingsorte in Stuttgart
Kultur + Stuttgart + Kunst + Lokale Speisen
Die Illustratorin Lea Dohle verrät, wo es die allerbesten Kässpätzle Stuttgarts gibt und wohin sie geht, um Kunst zu erleben:
Erzähl uns von deiner Verbindung zu Stuttgart:
Im Stuttgarter Osten geboren, beginnt daraufhin eine bunte Kindheit in Stuttgart-Mitte. Stufig, hinterhofig, betonig, aber überhaupt nicht grau. Mit vier Jahren beim Heimspiel Etzelfarm Bretzel zu null gegen eine Schafherde gewonnen, mit Rollschuhen zum Drüberziehen den Hauptbahnhof überwunden und in sämtlichen Jungbrunnen des Schlossplatzes gebadet. Im Norden Stuttgarts habe ich kurze Zeit später an der Kunstakademie Killesberg das grafische Reduzieren gelehrt bekommen und nebenher den Süden erobert, wo ich nun als Nachbarin von Hofbräu und Illustratorin aus Überzeugung jede Ecke auswendig kenne, von der Sakristei am Erwin-Schöttle-Platz bis zur Südheimer Tankstelle.
Wohin sollte man für Kunst gehen?
Zum Glück findet man sie überall, wenn man nur sucht. Es ist egal, wo man hingeht. Ich habe sie schon oft bei den jährlichen Rundgängen der ABK Stuttgart gefunden, bei offenen Atelier-Veranstaltungen an den Wagenhallen oder im Kunstraum 34. Gerne gehe ich auch zum Figurentheater ins FITZ, Nähe Caffè-Bar (gut verknüpfbar), und historisch und verwunschen wird es dann im Lapidarium, einem Freilichtmuseum mit Steinskulpturen aus fünf Jahrhunderten.
Welches ist dein liebstes Viertel und warum?
Heslach natürlich, hier riechen die Bierflaschen nach Räucherstäbchen und der Wald nach Autobahn. Hier findet man Gegensätze, und da ich am liebsten Schwarz-Weiß zeichne, passt das sehr gut für mich.
Wohin gehst du, um der Stadt zu entfliehen?
Ich zwifte mit meinem Heimtrainer durch die fiktiven Landschaften der Makuri Islands und träume davon, dass Stuttgart eine Fahrradstadt geworden ist; Parkplätze haben sich in Fußgängerzonen und erweiterte Cafés verwandelt, auf den Straßen gibt es täglich Essensstände und temporäre Ausstellungen. Die Neckarinsel ist das erste kostenfreie Neckarfreibad der Stadt und die Luft besser als im Wald. Inzwischen kann man natürlich auch die Gestaltung seiner Wohnverhältnisse selbst in die Hand nehmen, ich wohne mit vielen und unterschiedlichen Menschen im Rosensteinviertel oder im Schöttle-Areal, bezahlbar, gemeinschaftlich, mit vielen Sharing-Angeboten und Raum für kreative Ideen.
Wo gibt es die beste lokale Küche vor Ort?
Dem Ritterstüble, einer kultigen Eckkneipe am Bihlplatz, habe ich so manches superleckere Mittagessen im Lockdown zu verdanken. Wer mehr Innenstadtnähe sucht, dem empfehle ich das Schlesinger, dort gibt es die allerbesten Kässpätzle und den schwäbischsten Salat in ganz Stuttgart!
Und welches ist dein absoluter Lieblingsort in Stuttgart, zu dem du immer wieder zurückkehrst?
Mein grünes Samtsofa.
Über Lea Dohle:
Die Stuttgarterin Lea Dohle arbeitet als freischaffende Illustratorin für verschiedene Zeitungen, Magazine und Unternehmen, unter anderem auch für ZEIT und ZEIT ONLINE. Wenn Sie schon mal einen ZEIT-Podcast gehört haben, kommen Sie um Lea jedenfalls nicht drum herum – denn sie hat jedes der bereits über 20 Podcast-Cover gestaltet. Wir finden ihre spielerischen Improvisationen mit Formen und poppigen Farben sind nicht nur clever, sondern sondern sorgen auch für gute Laune, schauen Sie mal bei ihr vorbei.
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