Was soll Schule jetzt leisten? Learnings aus der Pandemie
Wie lassen sich die Folgen der Schulschließungen auffangen, wer braucht jetzt besondere Unterstützung und woher soll sie kommen?
Referent:innen

Mein Name ist Andrea Herschbach, 55 Jahr alt, Ingenieurin bei der Telekom im Bereich Planung Mobilfunkversorgung für Großkunden und wohne in Frankfurt. Ich bin verheiratet und habe zwei Söhne. Der ältere Sohn studiert aktuell Informatik an der Goethe-Universität in Frankfurt, der jüngere Sohn bereitet sich auf das Abitur vor.
Bereits seit der Kindergartenzeit meiner Söhne bin ich in der Elternarbeit aktiv – als Klassenelternbeirätin, Schulelternbeirätin und Mitglied im Stadtelternbeirat. Im Stadtelternbeirat vertrete ich nun seit über 10 Jahren die Kooperativen Gesamtschulen und seit 4 Jahren die Frankfurter Elternschaft als stellvertretende Vorsitzende. Mir liegt besonders die Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler*innen am Herzen. Zukunftschancen und erfolgreiche Lebensläufe dürfen nicht von der Herkunft und dem familiären Umfeld der Kinder abhängen. Aufgabe der Politik muss es sein – gerade auch im Hinblick auf die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie – Schulen zukunftsfähig zu machen. Sowohl technisch, personell als auch konzeptionell.

Herr Helmut Holter ist seit 2017 Thüringens Minister für Bildung, Jugend und Sport. Zuvor hat er politisch in Mecklenburg-Vorpommern gewirkt. Von 1998 bis 2006 fungierte Herr Holter dort als Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung und stellvertretender Ministerpräsident in der ersten rot-roten Koalition in einem deutschen Bundesland. Anschließend zog Herr Holter bis 2017 erneut als Mitglied in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern ein und wurde 2009 zum Fraktionsvorsitzenden der Fraktion DIE LINKE ernannt. Das Amt hatte er bis 2016 inne.
Herr Holter wurde 1953 in Ludwigslust geboren und absolvierte nach dem Abitur in Halle (Saale) ein Ingenieurstudium in Moskau und war danach als Technologe tätig. Nach dem Abschluss eines zusätzlichen postgradualen Studiums der Gesellschaftswissenschaften an der Parteihochschule Moskau, wechselte Herr Holter 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Abteilung Bau, Verkehr, Energie der SED-Bezirksleitung Neubrandenburg.
1990 wurde Herr Holter Referent des Landesvorstandes der PDS Mecklenburg-Vorpommern und übernahm von 1991 bis 2001 das Amt des Landesvorsitzenden.
Herr Holter ist Mitglied des Deutschen Kinderschutzbundes e.V., des Fördervereins „Jüdisches Gemeindezentrum Schwerin“ e.V., der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di sowie der Volkssolidarität e.V.

Frank Wagner ist Schulleiter der Gebrüder-Grimm-Schule, einer offenen Ganztagsgrundschule in Hamm. Nach dem Studium der Grundschulpädagogik arbeitete Frank Wagner an vielen verschiedenen Grundschulen des Landes Nordrhein-Westfalen, bis er im Jahre 2007 an die damals als Brennpunktschule zu bezeichnende Gebrüder-Grimm-Schule im östlichen Ruhrgebiet wechselte. 2019 gewann die Gebrüder-Grimm-Schule unter seiner Leitung den Hauptpreis des deutschen Schulpreises. Auf seinem Schreibtisch steht die mit einem humorvollen Augenzwinkern zu verstehende, Amtsbezeichnung „Director of unnecessary and special projects“. Frank Wagner ist eng verbunden mit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin und Teil des Netzwerks Bildungsausbruch in Hamm. Er hat das Anliegen, auf Grundlage einer bedingungslos wertschätzenden Haltung Bildung für eine gelingende Gesellschaft des 21.Jahrhunderts so zu verändern, dass Menschen mit Hilfe von Basiskompetenzen, digitaler Tools sowie Zukunfts-Skills Problemlösefähigkeiten entwickeln und ihre Potentiale entfalten können.

Ludger Wößmann leitet das ifo Zentrum für Bildungsökonomik und ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist auch Distinguished Visiting Fellow an der Hoover Institution, Stanford University. Aus Interesse an den Determinanten des langfristigen Wohlstands der Menschheit liegt sein Forschungsschwerpunkt auf der Bildungsökonomik, insbesondere der Bedeutung von Bildung für wirtschaftlichen Wohlstand und den Auswirkungen von Schulsystemen auf Schülerleistungen und Chancengleichheit. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium und der International Academy of Education.

Jeannette Otto ist stellvertretende Leiterin im Ressort WISSEN der ZEIT, den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden sämtliche Themen rund um Schule, Bildungsgerechtigkeit, frühkindliche Bildung, Kindheit, Familie und Erziehung. Sie wurde 1970 in Thüringen geboren und studierte Germanistik, Journalistik und Psychologie in Leipzig, Bamberg und Edinburgh. Ihre journalistische Ausbildung absolvierte sie außerdem im Rahmen eines Zeitungsvolontariats sowie eines Hörfunk- und Fernsehvolontariats beim Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Diese Session ist Teil der digitalen Thementage
Am 6. und 7. Oktober kommen wir mit all jenen, die schulische und akademische Bildung gestalten, ins Gespräch:
Welche Modernisierungen müssen jetzt in Klassenzimmern, Hörsälen und digitalen Räumen vorgenommen werden?
Welche Änderungen im Bildungssystem sind unabdingbar, um für die Zukunft gewappnet zu sein?